Die Pharisäer vom Spiegel: Der Fall Gina-Lisa Lohfink

Eine Frau wird gefilmt, wie sie -offensichtlich nicht ganz klar bei Sinnen- Sex mit 2 Männern hat, sie will nicht so richtig, hat man den Eindruck, und das Video dazu wird auf eine Pornoseite gestellt und über 1 Mio Mal angeklickt. Die Frau ist ein C-Promi.

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Der Spiegel verweist auf den Stern, der habe die Geschichte in allen Details.

stern

Beim Spiegel ist man offensichtlich stolz darauf,  der Frau geholfen zu haben, denn das Video sei auf Betreiben des Spiegel gelöscht worden.

Pornhub löschte das Video nur nach einer Anfrage von SPIEGEL ONLINE – und erst nachdem es mehr als eine Million Mal angeklickt worden ist während des einen Jahres, das es online stand.

Die Vorgeschichte: Gina-Lisa Lohfink gibt an, im Juni 2012 von zwei Männern vermutlich mit K.-o.-Tropfen betäubt worden zu sein, bevor der anschließende Sex gefilmt wurde. Sie hat beide Männer wegen Vergewaltigung angezeigt. Die zuständige Richterin zeigte sich von der Beweislage nicht überzeugt. Stattdessen wurde der ehemalige „Germany’s Next Topmodel“-Star wegen Falschverdächtigung dazu verdonnert, eine Geldstrafe von 24.000 Euro zu zahlen. Lohfink hat dagegen Einspruch erhoben.

Einer dieser 2 Männer dürfte der hier sein:  https://de.wikipedia.org/wiki/Pardis_Fardjad-Azad

(dauerte 10 Sekunden, das herauszufinden, ohne Gewähr)

Daher entschied er sich im Sommer 2012 für einen Wechsel zum aserbaidschanischen Erstligisten Sumqayıt PFK, der zu diesem Zeitpunkt vom deutschen Trainer Bernhard Raab trainiert wurde.

Passt. Genau das hat er Gina-Lisa 2012 gesagt. Er gehe nach Aserbaischan… und sei Fussballer. Damals 23 Jahre alt… Alter passt auch. Als Fussballer kam er in den VIP-Bereich hinein und an die C-Promi heran.

Steht natürlich NICHT bei Stern oder Spiegel… der 2. Mann soll ein Biodeutscher sein. Security des Clubs gewesen…

Der Spiegel endet wie folgt:

lohfink

Damit dürfte der Spiegel weitere Hunderttausende Klicks generiert haben.

Wie ticken diese „Journalisten“ eigentlich? Schreiben stolz, sie hätten das Pornovideo mit der angeblichen/eventuellen/wahrscheinlichen Vergewaltigung „entfernt“, und schreiben unten, wer wolle, der finde es aber noch? Man findet es kinderleicht, jetzt, überall…

Was für Pharisäer… was für eine Bigotterie. Ich musste wirklich lachen. Genau so sind sie, unsere Moralapostel. Passt.

2 Gedanken zu „Die Pharisäer vom Spiegel: Der Fall Gina-Lisa Lohfink“

  1. Moralisch betrachtet muss man da zustimmen.
    Nüchtern betrachtet könnte man nun die kaufmännische Weiterverarbeitung der Aktion verfolgen.
    Eine Pushaktion im Schmiergel bekommt schließlich nicht jeder.

  2. Der Fall Gina-Lisa wirft Fragen auf.

    Novo-Argumente hat einen lesenswerten Artikel einer Strafrechtsprofessorin über den Fall Gina-Lisa und dessen politischer Verwurstung.

    Man treibt ja den Vorwurf der Vergewaltigung immer weiter und trennt ihn von jedem objektiven Tatbestand.

    Die Frau als solche ist künftig nur noch Opfer und sonst gar nichts mehr. Man muss keine Straftat mehr untersuchen oder nachweisen, weil es einer Straftat nicht mehr bedarf. Die Frau an sich ist schon Opfer, von Natur aus, von vornherein. Es ist nicht mehr erforderlich, dass man irgendeine Handlung begehen müsste, der sie zum Opfer fällt, denn Opfer ist sie ja schon, ständig, unablässig, rund um die Uhr.

    Man beachte die sprachliche Verschiebung. Früher war Opfer eine relative Eigenschaft. Stand mit Genitiv. Einem sogenannten Genitivobjekt. Man konnte nicht einfach so Opfer sein. Die Frage war immer: Wessen Opfer? Man konnte nicht Opfer sein, solange nicht Täter und Tat geklärt sind.

    Das ist heute anders. Opfer ist attributiv geworden.

    Die Frau ist Opfer.

    Punkt.
    (geht noch weiter)

    http://www.danisch.de/blog/2016/07/01/die-bestrafung-jeder-unerwuenschten-konfrontation-mit-fremder-sexualitaet/

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