Die Kernthese Schulzes lautet: Die RAF wurde von der Stasi (mit)gegruendet und massgeblich unterstuetzt.
Sie wurde dort ausgebildet, sie nutzte die Verbindungen zwischen Ostberlin und der PLO im Nahen Osten, die DDR diente nicht nur als Rueckzugsraum und Ostberlin als Flughafen, sondern die Stasi war auch Auftraggeber fuer Morde in der BRD, zum Beispiel an GBA Buback, an Deutsche Bank-Chef Herrhausen und an Treuhand-Chef Rohwedder. Zumindestens muesse man das ernsthaft ins Kalkuel ziehen.
Stuberger erwaehnt 14 V-Leute in der RAF, verschweigt jedoch deren Auftraggeber MfS, aber Schulze benennt sie namentlich:
Schulze erwähnt auch, dass allein schon die Anzahl der V-Leute darauf hinweist, dass da mehrere Dienste in der RAF aktiv waren, also nicht nur östliche wie die Stasi, sondern auch westliche, also CIA, Mossad, und natuerlich die westdeutschen Dienste BfV, BND und MAD.
Die Stasi war jedoch der Hauptstrippenzieher, und das werde auch daran deutlich, dass Markus Wolf, Chef der Auslandsspionage der DDR, das in seinen Memoiren auch schreibt, allerdings nicht in der deutschen Ausgabe:
Markus Johannes („Mischa“) Wolf (* 19. Januar 1923 in Hechingen, Hohenzollernsche Lande; † 9. November 2006 in Berlin) leitete 34 Jahre, von 1952 bis 1986, die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), den Auslandsnachrichtendienst im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR.
https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Wolf
Was verschweigt Wolf in seiner deutschen Ausgabe?
Die RAF als DDR-Auftragnehmer fuer Sabotage und Terror… in der BRD, und das von Anfang an. Gegruendet bereits als UDSSR/DKP/DDR/Stasi-Terrororganisation, worauf bereits der Name RAF (Rote Armee Fraktion) hindeute.
Die Galeonsfigur kommt da gar nicht gut weg:
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Das ist wahrlich harter Tobak, und die komplette Gegenthese zu Austs Maerchenbuch „Der Baader Meinhof Komplex“, und allein schon deshalb lesenswert. Maerchenbuch deshalb, weil es die Geheimdienste aussen vor laesst. Ein Buch, wie es den Diensten nicht besser gefallen koennte, auch nicht dem BKA oder gar der Bundesanwaltschaft: Schonung der BRD-Sicherheitsbehoerden auf ganzer Linie. Staatsschutzlektuere, wie Heimatschutz zum NSU auch.
Mielke habe damit geliebäugelt, die RAF als Gladio einzusetzen, im Falle eines Falles:
Dieses Buch sollte man unbedingt lesen. Sehr erhellend, aber nicht kompatibel mit BRD-Geschichtsklitterungsliteratur, wie sie Aust, Butz Peters, GenSta Pflieger etc schrieben, und auch nicht mit der Wisnewski-These, Baader sei von Anfang an ein Spitzel westdeutscher Sicherheitsbehoerden gewesen…
Das worst case szenario Teil 2: Die RAF als BKA-Terrorzellen-Operation
Die grosse Verwirrung entsteht dadurch, dass die Akten nicht freigegeben werden, und nicht freigegeben werden sie, weil sie den BRD-Schafen unzumutbar sind. Soviel Scheisse ihres eigenen supi Rechtsstaates kann man den vertrottelten BRD-Buergern nicht zumuten.
Darum geht es: ab wann war Verena Becker ein Spitzel? Vor dem Staatsmord an GBA Buback, oder erst danach?
Auch „Recherche-Genie“ Juergen Elsaesser wird kritisch erwaehnt: Linke Lebensluegen ersetzten allzu lange den Blick auf das, was ist:
Alles nicht, so Schulze, aber viel mehr als Otto Normalmichel so glaubt. Die Vielzahl der Verknuepfungen ist beeindruckend. Das Buch erklaert, warum die Bundesregierung im Becker-Buback-Prozess die Angeklagte verteidigen liess, von ihrem Tool BAW, und warum die Akten gesperrt bleiben muessen- teils auf ewig, so wie die Misere es 2008 auch tat… als BMI. Ein Augenoeffner.
Leider ist das Buch von Udo Schulze nicht mehr erhaeltlich, es bedarf unbedingt einer erweiterteten Neuauflage.
Ende Teil 2.
Neuauflage hört sich gut an; allerdings will der Verlag ja wohl nicht. Wie siehts mit der Rechte-Situation aus?
Interessant auch der Hinweis auf die Tschechei-Verbindung der RAF. Ist es weit hergeholt, eine Verknüpfung mit den Stasi-Czeskas zu herzustellen? Weiß man, wo die wirklich hingegegangen sind? Und am Ende gelandet sind?
Interessant hierzu auch das gleichnamige Buch des Ex-Ehemanns von Ulrike Meinhof, Vater ihrer Zwillingsmädchen, Mitglieds der verbotenen DKP und Ex-konkret (finanziert aus Ost-Berlin)-Herausgebers Klaus Rainer Röhl. Ein weiteres Buch von ihm: »Fünf Finger sind keine Faust«.