Polizeimunition in den Todeszellen der RAF in Stammheim. Deja vu NSU?

Eine nette Analogie zur Polizeimunition beim „NSU“, die nachweislich nicht aus Heilbronn (entwendete Dienstwaffen beim Polizistenmord) stammt, berichtete Udo Schulze (NSU- Was die Öffentlichkeit nicht wissen darf, 2013) bereits 2012:

Udo Schulze zur Stammheimer Nacht: Es wurde Polizeimunition in Zellen gefunden. Aus Beständen der Polizei RLP, die die Munition ans SEK ausgab. An was erinnert mich das bloß?

Ab min. 30:50

Dieses Video ist gemeint:

Es sind dieselben Strukturen bei der RAF und beim NSU, meint Udo Schulze, und die Fäden laufen in Köln zusammen: Beim BfV, er meint damit den Tiefen Staat innerhalb der BRD, der von Anfang an ein Parallel-Deutschland betreibe, ein faschistisches, undemokratisches, nicht-rechtsstaatliches. Die Fortsetzung des 3. Reichs, inhaltlich und personell. BND, MAD, BfV als Moloch, als Tiefer Staat, oft ohne Wissen der politischen Führung agierend. Meint Schulze.

Das ist -wie bei Schulze üblich- sehr plakativ, sehr genau auf den Punkt, aber stimmt das so? Traf das auch noch in den 1970ern und 1980ern zu?

Zum Ende hin kommen die Dönermorde, der Militärgeheimdienst und die Türkenfachisten „Graue Wölfe“ ins Spiel, und die kriminellen mafiosen Strukturen aus diesem Nationalistengebräu und Türkischem Tiefem Staat sei verantwortlich für die Dönermorde… Düstere Parallelwelt nannte das der Spiegel… noch 2011 !

Das Interessante ist die These Schulzes, dass BEIDE Nachfolgegenerationen der „echten RAF“ (Baader, Meinhof, Ensslin, Raspe) Ausgründungen der Geheimdienste mit Spitzeln seien, und exakt dafür sei Verena Becker ein Indiz, die lange vor 1981 (zugegebener Start der Spitzeltätigkeit Beckers) bereits V-Frau gewesen sei.

Wisnewskis These geht noch weiter: Schon Baader sei ein V-Mann gewesen. Vergleicht man diese beiden Thesen, ist die von Schulze die Bessere… imho.  https://fatalistnsuleaks.wordpress.com/2015/06/20/das-worst-case-szenario-teil-1-die-raf-als-bka-terrorzellen-operation/

Das Oktoberfest-Attentat wird kurz angerissen, die Terrorzellenkonzeption des Dr. Hans Kollmar (BKA-Vize) dürfte bekannt sein…  https://fatalistnsuleaks.wordpress.com/2015/03/14/das-bka-terrorzellen-konzept-als-grundmuster-des-terrormanagements/

Was dabei immer zu kurz kommt ist die Antwort auf die Frage, wer diesen Sicherheitsapparat eigentlich befehligt, und wer die „Ausgründungen an Terrorzellen“ anweist. Wenn es nicht die politische Führung der BRD ist, jedenfalls nicht erstrangig, dann stellt sich die Frage:  

Wer denn sonst?

Und da kann man kaum spekulieren und/oder vernünftige Überlegungen dazu anstellen, ohne bei den USA oder bei NATO-Strukturen zu landen, oder beim Mossad, denn -oh Wunder- aktuell möchte auch Frau Knobloch ganz und gar keine neuen Ermittlungen zur Oktoberfestbombe 1980. 

Dabei sucht GBA Range doch nur Nazi-Hintermänner, befürchtet da jemand Ermittlungen nach allen Seiten, unvoreingenommen?

die wird es niemals in der BRD geben.

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Wie war das mit der Munition in Stammheim hinter der Fussleiste? Quellen bitte! Was hatte die „Ratte“ (Spitzname für Verena Becker in Stammheim laut Schulze) für eine Aufgabe? Aushorchen? Wozu wenn man doch die Zellen eh abhörte? Waren Doppelgänger der Stammheimer in Mogadischu, um die Araber von der PFLP zu täuschen?

War Grams ein Spitzel, der liquidiert wurde, siehe:

grams mord bka

http://rotehilfebremen.blogsport.de/images/rhz_01_2011_lowres.pdf

Typisch Antifa, hier Rote Hilfe, dass die das Staatsnarrativ brav nacherzählen, aber weglassen, dass wohl auch Grams als V-Mann verstanden werden muss, der zuerst „rechts bei der HNG“ schnupperte, sich dann aber für die RAF-Seite entschied (bzw. sein V-Mann Führer tat das).

Wäre eine Analogie zu den Uwes in Eisenach: Kopfschuss, Mord am Spitzel der zuviel weiss?

14 Gedanken zu „Polizeimunition in den Todeszellen der RAF in Stammheim. Deja vu NSU?“

  1. Wolfgang Grams war des öffteren zu Gast beim Ehepaar Müller, Ursel Müller war die damalige Vorsitzende der Hilfsgemeinschaft für nationale Gefangene (HNG). interessant ist auch das W.Grams ein ausgezeichneter Schütze mit seiner Czeska 75 gewesen sein soll:

    http://www.gerhard-wisnewski.de/Buch/Das-RAF-Phantom/Archiv-News-um-die-RAF-vom-Feb-2001-bis-Juni-2001.html

    http://www.911-archiv.net/Deutschland-im-Herbst/grams-bei-den-rechten.html

    Die V-Mann Theorie erscheint mir in diesem Kontext nicht unwahrscheinlich.

  2. Vieleicht hilft Dir das:

    Interview mit dem Kriminalwissenschaftler Wolfgang Lichtenberg über die Spurensicherung in Bad Kleinen

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682306.html

    Die MP 5 der GSG 9 verschießt die gleiche 9 mm X 19 Munition wie die ČZ 75:

    https://books.google.de/books?id=UHHgAgAAQBAJ&pg=PT215&lpg=PT215&dq=Wolfgang+Grams+Polizeimunition&source=bl&ots=rMO9SgzEWz&sig=yIuBIY7y1ACXy_YZJMEr-V6ULKg&hl=de&sa=X&ved=0CC8Q6AEwCGoVChMIotyH9czsxgIVBI9yCh0UMQtL#v=onepage&q=Wolfgang%20Grams%20Polizeimunition&f=false

    https://de.wikipedia.org/wiki/CZ_75

    (Mehr konnte ich auf die Schnelle nicht finden)

  3. 26. Pa­tro­nen im Es­trich

    Am 2. Ja­nu­ar 1978 gegen 15.35 Uhr wird mit einem Such­hund vom LKA Ba­den-Würt­tem­berg in der III. Ab­tei­lung, in der be­reits alle nicht tra­gen­den Wände ab­ge­ris­sen waren und der ge­sam­te Flü­gel fast voll­stän­dig re­no­viert wurde, nach ver­steck­tem Spreng­stoff ge­sucht. Der Hund schlug neben der Toi­let­te in der Zelle 719 an. Nach­dem die Be­am­ten den 3 cm star­ken Es­trich an der Toi­let­te ent­fernt hat­ten, fan­den sie dort vier 9 mm Pa­tro­nen mit NA­TO-Stem­pel. [62]

    Auf der Suche nach der Her­kunft der Pa­tro­nen mit NA­TO-Stem­pel teil­te das BKA dem LKA Stutt­gart per Te­le­fax mit, dass im Au­gust 1976 ins­ge­samt 395.000 Pa­tro­nen mit die­ser Bo­den­prä­gung an das In­nen­mi­nis­te­ri­um Rhein­land-Pfalz ge­lie­fert wor­den waren.[63] Ein Dieb­stahl aus die­ser Lie­fe­rung wurde nicht be­merkt oder an­ge­zeigt. Es han­delt sich also bei den in der Zelle 719 von An­dre­as Baa­der ge­fun­de­nen 9 mm Pa­tro­nen um Pa­tro­nen aus staat­li­chem Be­sitz.

    Es wird be­an­tragt zu er­mit­teln, wie es den Ge­fan­ge­nen mög­lich ge­we­sen sein soll, im Es­trich Pa­tro­nen aus staat­li­chem Be­sitz zu ver­ste­cken.

    Anm.: 62 = Bo­dens­tem­pel MEN 76-19, Si­cher­stel­lungs­be­richt Pa­tro­nen­fund, Akte im TEV beim HIS Be­stand TE 002,002

    63 = Be­richt BKA zu den ge­fun­de­nen Pa­tro­nen im Es­trich, Akte im TEV beim HIS Be­stand TE 002, 002

    http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prbe0126.html

  4. Eine interessante Randnotiz: Der Pressereferent im baden-württembergischen Staatsministerium Manfred Zach informierte am frühen Morgen des 19.10.1977, noch bevor die Medien vom Tode der RAF-Terroristen in Stammheim Kenntnis hatten, den Ministerpräsidenten Hans Filbinger am Telefon über den Tod von Baader, Ensslin und Raspe. O-Ton Zach:

    Ich bekam die Nachricht noch bevor es auf dem Ticker war, also in den Medien und habe dann den Ministerpräsidenten Filbinger angerufen. [Kommentator: An diesem Morgen ist Filbinger noch in seiner Dienstvilla. Er reagiert einsilbig auf den Anruf von Manfred Zach] »Eine unerfreuliche Geschichte«. Und dann sagte er etwas, was mir bis heute rätselhaft ist: »Wir müssen aufpassen, daß die Presse keinen Wind davon kriegt«.

    https://www.youtube.com/watch?v=C6y5oByEtdQ [ab Min. 30:00]

  5. Korrektur: Zach rief Filbinger nicht am Morgen des 19.10., sondern des 18.10.1977 an.

    Noch ein interessantes Detail: Geheime Vernehmung des Justizvollzugsbeamten Hans Springer vom 18.10.1977.

    Springer war diensttuender Beamter im RAF-Terroristen-Flügel und wurde gegen 0:30 Uhr durch einen Anruf eines sich nicht namentlich zu erkennen gebenden Anrufers der Torwache von seinem Posten abgezogen und kehrte erst um 3:30 Uhr wieder auf seinen Dienstposten zurück.

    http://www.todesnacht.com/Dokumente/ErgaenzendeAussageSpringer.pdf

    Buch: Helge Lehmann, »Die Todesnacht in Stammheim. Eine Untersuchung«

    http://www.todesnacht.com/

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