Gestern ging es um den gekauften Maidan-Putsch, dazu hatten wir die ZEIT zitiert, und die Orangene Revolution 2004 erwähnt.
Dazu haben wir 2 sehr interessante Links bekommen, einen zum Spiegel, von 2005, und einen zu Youtube.
Revolutionen „made by the CIA“ in Osteuropa?
Serbien:
Noch gelten die damaligen Geldströme an Otpor als Tabuthema. Dass die Belgrader seit 1999 von der National Endowment for Democracy aus Washington fast drei Millionen Dollar erhalten haben, wird inzwischen kaum mehr bestritten; ebenso, dass Spenden in unbekannter Höhe von der Republikaner-Stiftung fließen – insgesamt wohl 40 Millionen Dollar aus Amerika.
Wikipedia weiss auch was:
- Georgien
Otpor gab die in Serbien und Montenegro gemachten Erfahrungen auch weiter. Im Vorfeld der Rosenrevolution in Georgien gab es eine Zusammenarbeit zwischen Otpor und der georgischen Opposition. Georgische Studenten gründeten die Jugendorganisation Kmara! und ließen sich von Otpor-Vertretern in Tiflis schulen.
- Ukraine
Bei den Präsidentschaftswahlen 2004 in der Ukraine standen sich der pro-russische Wiktor Janukowytsch und der pro-westliche Wiktor Juschtschenko gegenüber. Otpor leistete hier die Unterstützung für Wiktor Juschtschenko, der durch einen Massenprotest in Kiew und dem Westen der Ukraine eine Neuwahl und den Sieg seiner politischen Bewegung erreichte. Die analoge Organisation heißt dort Pora! (dt. Es ist Zeit)
https://de.wikipedia.org/wiki/Otpor!#Otpor-Aktivit.C3.A4ten_in_verschiedenen_Staaten
Der Spiegel-Artikel ist lesenswert!
Im Juli 2003 schickt George W. Bush einen Mann nach Tiflis, der den georgischen Präsidenten letztmals auf Linie zu bringen versucht – James Baker, als Außenminister noch Schewardnadses Gegenüber zu Sowjetzeiten, inzwischen mit der Anwaltskanzlei Baker Botts Marktführer im Sektor von Öl- und Gasgeschäften rund ums Kaspische Meer.
Die Kmara-Aktivisten, die sich zu dieser Zeit für große Taten rüsten, kümmert das geopolitische Schach hinter den Kulissen wenig. Sie sind im Durchschnitt 19 Jahre alt, mit dem Herzen im Westen und halten Schewardnadse für einen Restposten aus der versunkenen Sowjetwelt.
Das ist die -bezahlte, oder benutzte?- Jugend, die von der amerikanischen Kultur beeinflusst wurde und wird, wie Brzezinski schrieb? Es sei nicht nur Hollywood, auch der way of life, der eine enorme Kraft habe, und den US-Einfluss in der Welt manifestiere. Die soft skills des Imperiums, die oft unterschätzt würden… Recht hat der Mann auf jeden Fall damit. Egal wie man dazu steht, man muss es anerkennen: Sehr geschickt gemacht, und wirkmächtig!
Zur Ukraine-Wahl 2004:
65 Millionen Dollar an US-Steuergeldern fließen seit 2002 allein vom US-Außenministerium für die Wahl in der Ukraine über die NED und die Parteistiftungen NDI und IRI. „Wir wissen nicht genau, wie viele Millionen oder Dutzende Millionen Dollar die Regierung der USA für die Präsidentenwahl in der Ukraine ausgegeben hat“, bemängelt der republikanische Abgeordnete Ron Paul in Washington: „Aber wir wissen, dass der Großteil des Geldes zur Unterstützung eines bestimmten Kandidaten gedacht war“ – Wiktor Juschtschenko.
Scarface und die Gasprinzessin… deren Kinder in den USA lebten… Eliteschulen besuchten. Sehen konnte man es damals schon, wenn man es denn sehen wollte.
Der Maidan taugt perfekt zum Symbol. Die Bühne ist schon aufgebaut, die Mikrofone sind montiert und die Massen in gespannter Erwartung, als nach dem Stichentscheid am Abend des 21. November die Wahllokale schließen. Zum Sieger wird diesmal der Mann des alten Regimes, Wiktor Janukowitsch, ausgerufen. Was dann geschieht, überwältigt alle, auch jene, die später zu Helden der Revolution erklärt werden.
Der Maidan taugte nicht nur 2004 zum Symbol, er taugte auch 2014 zum Fanal des Putsches, zum Auftakt des Bürgerkriegs in der Ukraine, zur Abspaltung der Krim, zum Auftakt der Isolation Russlands von Europa, zum Schaden vorwiegend der Deutschen.
Das ist ein must see!
Ron Paul und Brzezinski sahen diese Entwicklung voraus und kritisierten sie scharf. Hat nichts genützt, denn die Entscheidungen traf der sogenannte militärisch-industrielle Komplex der USA, die Neocons, schon Eisenhower hatte 1960 gewarnt.
Die Banken „vergass“ er damals in seiner Farewell-Rede zu erwähnen, aber die Grundsatz-Analyse stimmte. Alles was nach 1960 geschah und bis heute passiert, von JFK bis zum Maidan 2014, das folgt einer fatalen Logik, die Mancher als Putsch gegen die US-Verfassung interpretiert, als Machtübernahme der Großindustrie und des Großkapitals innerhalb der USA.
Auch gekaufte Präsidentschaftswahlen sind ein Indiz dafür, wenn beide Kandidaten weitgehend dieselben Großspender haben, also letztlich die Wähler zwischen Pest und Cholera auswählen dürfen. Bröckers zum Beispiel hat das so herunter gebrochen in seinem Buch zum JFK-Attentat, man kann das auch auf seinem Blog nachlesen:
http://www.broeckers.com/tag/jfk/
Geopolitik ist ein schmutziges Geschäft, die Umstürze sind oft blutig, aber viel billiger als militärische Interventionen sind sie allemal, es kostet nur Penauts. Und wenn die Parolen auch „Demokratie, Menschenrechte“ etc lauten, so bleibt immer der schale Beigeschmack, dass es im Hintergrund immer um Machtpolitik geht.
Wobei man sich darüber im Klaren sein muss, dass es sich im westlichen US-Imperium besser und auch freier lebt, als das ausserhalb weit überwiegend der Fall ist. China oder Indien sind ganz sicher keine Alternativen, auch Russland ist keine Friede-Freude-Eierkuchen-Demokratie.
Sobald man aber die eigene Demokratie als Showveranstaltung erkannt hat, nagt diese Erkenntnis… gut so.
Wollen wir das?
Ein ganz wichtiger Punkt für die gewünschte Wahrnehmung solcher „Revolutionen“ in Deutschland und dem Rest des Imperiums ist natürlich eine unkritisch und zur Not auch lügnerisch gleichgeschaltete Berichterstattung in den heimischen Medien. Dass dieses wichtige Element tatsächlich existiert, zeigt nun die NSU-Berichterstattung erneut und in Teilen erstmals ohne jeden Ermessensspielraum.
Der erste ganz große Riss in der Käseglocke war für mich die Berichterstattung auf dem Weg zum Irakkrieg: obwohl die murrenden Bürger und der das politisch nutzende Schröder die ganze Wahrheit auf ihrer Seite hatten, wurden sie von den Leitmedien geschlossen verteufelt. Bush- und Amerika-Kritik hatten diese (natürlich) immer im Angebot, aber nur als Tarnnetz am Eingang eines Tunnels, der nach einigen Schleifen und Windungen unweigerlich in die Amerika- und damit auch in die Bush-Unterstützung mündete. So läuft der Hase wirklich, und die Freiheit des Einzelnen beschränkt sich letztlich auf eine Konsumfreiheit, die durch Medien auch noch gesteuert wird, und die Wahlfreiheit des Wahlvolkes ist eine äußerst geschickt und kunstvoll gestrickte Illusion.
Trotzdem: die deutschnationale Rechte hat keinerlei Chance, dagegen anzukommen. Nicht weil sie mehr Skrupel hätte als der amerikanische Terror, sondern weil sie nur plumpere Illusionen anzubieten hat oder weil es ihr sogar Spass macht, möglichst vielen anderen direkt und ohne Umschweife ans Schienbein zu treten (Kann man u.a. auf diesem und verwandten Blogs sehr schön beobachten:-). Weil sie grundsätzlich antiuniversalistisch eingestellt und nicht willens ist, Fremdes zu tolerieren und zu assimilieren. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass die Fortexistenz von solchen Nationalismen die Voraussetzung dafür ist, dass der amerikanische Terror expandieren und damit überleben kann.
Der amerikanische Imperialismus ist nicht ganz neu und hatte im Imperialismus des römischen Reiches einen Vorläufer, den man genau studieren sollte. Z.B. in Istrien, wo ein kleines Völkchen relativ lange dem römischen Ansturm standgehalten hatte, findet man in eroberten Städtchen heute noch lateinische Inschriften, dass die letztlich unterlegenen Verteidiger ihr Unglück selbst über sich gebracht hätten, weil sie den Frieden abgelehnt (sprich: nicht frühzeitig und bereitwillig kapituliert) hätten. Die haben das wirklich geglaubt, dass es ihre Mission ist, der Welt den Frieden zu bringen! Das Colosseum daheim in Rom und seinen permanenten Blutdurst haben sie dabei großzügig übersehen. Das Böse in der Welt, das waren immer die Barbaren draußen vor den Palisaden. So ein Monster lebt davon, dass es sichtbare und einigermaßen mächtige Gegner hat. Wenn die sich einige Zeit rar machen, verfault es einfach von innen heraus.
Du bist hier falsch, hintermbusch.
Hiermit wirst Du ans Schienbein getreten.
Noch ein interessanter Spiegel-Link:
»Riesige Demonstrationen sind ein Kernstück in Helveys Kalkül, „sie beweisen den Menschen, dass jemand mächtiger ist, als ihre eigene Regierung“.«
Deshalb die ungeheure Hetze des BRD-Regimes, seiner selbsternannten »Eliten« und seiner gleichgeschalteten Lügenpresse, als Ende letzten/Anfang dieses Jahres die Zahl der Teilnehmer bei den Protesten in Dresden und Leipzig von Woche zu Woche in die Höhe schnellte und Zehntausende auf den Plätzen gegen die verbrecherische Politik der Besatzerjunta demonstrierten.
Sollten sich die -GIDAS genau durchlesen und merken: »Von der CIA lernen, heißt siegen lernen«.
Guter Link. Helvey ist selbst aber nur ein Nachahmer:
„Seine Grundhaltung Satyagraha, das beharrliche Festhalten an der Wahrheit, umfasst neben Ahimsa, der Gewaltlosigkeit, noch weitere ethische Forderungen wie etwa Swaraj, was sowohl individuelle als auch politische Selbstkontrolle und Selbstbestimmung bedeutet.“
Das war Mahatma Gandhi.
Das beharrliche Festhalten an der Wahrheit (im NSU-Komplex) könnte der erste Schritt sein, ein gewaltiger „Hebel“, wie der Fatalist längst richtig erkannt hat. „Individuelle und politische Selbstkontrolle“ müsste noch dazukommen :-).