Lesetipp: Sapere Aude Blog, total unkorrekte Ansichten

Ein gewandelter Linker sei er, ein ehemaliger Antifa, und tatsaechlich kommt er ein wenig rueber wie Manfred Kleine-Hartlage, der einen aehnlichen Weg von sehr weit links nach ziemlich weit rechts hinter sich hat.

Sapere Aude

Sapere Aude wird von Immanuel Kant mit den Worten „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ übersetzt.

Unter diesem Leitsatz wird allerlei Patriotisches behandelt, geistiges Ruestzeug gewissermassen, und das jeweils als Text und als Audio verfuegbar.

Ein guter Einstieg ist der Artikel ueber das BRD-System „Parteien und Demokratie“.

Klickt man den Youtube-Link an, gelangt man zu einer Playlist „Systemkritik“:

Knapp 1000 Aufrufe, wo unendlicher Mist zigtausende Klicks hat… die Masse ist halt bloede 😉

Die Wurzel allen Übels ist die Sklavenmoral, die Tyrannei der Schwachen. Haetten Sie das gewusst?

Lesen Sie doch mal nach, was damit gemeint ist…

2 Gedanken zu „Lesetipp: Sapere Aude Blog, total unkorrekte Ansichten“

  1. Die Auffassung des „Raben“ von „Sklavenmoral“ und „Tyrannei der Schwachen“ weist m.E. eine Reihe schwerwiegender Denkfehler auf, darunter:
    1. Geherrscht wird immer, und zwar von einer Elite. Daraus folgt, dass die „Sklavenmoral“ (wenn es sie denn gäbe) nur ein Mittel der Elite zum Zweck der Herrschaft sein kann. Dem Kritiker der angeblichen „Sklavenmoral“ passt vielleicht nicht, wer gerade herrscht – weil er wahrscheinlich selbst gerne herrschen würde -, aber das soziale Faktum elitärer Herrschaft wird damit nicht aufgehoben.
    2. Wenn Macht nicht begrenzt wird, kommt es zu Tyrannei („Cäsarenwahn“) oder Anarchie. Soziale Systeme bedürfen um ihrer Stabilität willen (etwa mit dem Ziel der Arterhaltung) eines Interessenausgleichs. Im Tierreich geschieht das instinktgeleitet; auch die Möglichkeiten des Leithengstes oder Platzhirsches sind nicht unbegrenzt. Menschen müssen Machtstrukturen vereinbaren.
    3. Die Masse der Beherrschten ist stets eine völlig heterogene Gruppe. Sie enthält viele, die temporär nicht herrschaftsbefähigt sind (z.B. Heranwachsende, Alte, Kranke), in der Konkurrenz Unterlegene oder an ihr nicht Interessierte (worunter sich auch „Starke“ befinden können) usw. Ihr Lebensinteresse und Sozialbeitrag sind jedoch für das Gesamtsystem notwendig.
    So könnte ich fortfahren. Der „Wille“ zur Macht ist sicherlich menschlich und arterhaltend. Das bestreitet übrigens auch die sog. „Sklavenmoral“ (womit natürlich primär das Christentum gemeint ist) nicht, vgl. das „Machet euch die Erde untertan und herrschet …“ oder die Bejahung von Autorität im Neuen Testament.
    Die Berufung auf Nietzsche wird jedoch stets in einer Sackgasse enden. Jeder weiß, wohin die Entfesselung der Apokalypse etwa durch den größenwahnsinnigen Hitler geführt hat. Nietzsche war selbst nicht dazu in der Lage, mit seiner Aggression umzugehen: mit 45 Jahren wurde er zum Pflegefall. Seine „Herrenmoral“ stellt ein pathologisches und lebensverneinendes Konstrukt dar. Es gehört schon eine gehörige Portion Chuzpe dazu, Ausgeburten der Unvernunft unter der „Marke Kant“ („Sapere aude …“) anzubieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.