Wurde ein Todesschuss der Polizei vor 30 Jahren vertuscht?

Die überlebende Geisel beschuldigt die Polizei, die andere Geisel erschossen zu haben. Sie selbst wurde durch eine Polizeikugel verletzt.

Das Geiseldrama von Gladbeck begann am 16. August 1988 mit einem Überfall auf eine Filiale der Deutschen Bank im Gladbecker Stadtteil Rentfort-Nord. Insgesamt 54 Stunden flohen die Täter Hans-Jürgen Rösner und Dieter Degowski mit ihren Geiseln quer durch Deutschland und die Niederlande. In Bremen brachten sie einen voll besetzten Bus in ihre Gewalt, unter den Insassen Ines Voitle und Silke Bischoff.

Die damalige Geisel Ines Voitle erhebt nun schwere Vorwürfe gegen Polizei, Sicherheitsbehörden und Medien. Am 18. August 1988 überlebte sie, getroffen von einer Polizeikugel, leicht verletzt die Befreiungsaktion eines Sondereinsatzkommandos auf der Autobahn A3 zwischen Köln und Frankfurt. Ihre Freundin Silke Bischoff wurde bei dem Zugriff getötet.

Das Video anzuschauen macht Sinn. 90 Sekunden kurz, und wie diese Jounrnaille sich da verhalten hat… schlimm. Widerlich.

Kern des Ganzen ist aber das hier:

 „Ich glaube daran nicht. Er hätte es nicht gewagt, Silke zu erschießen. Die Polizei hat Silke erschossen.“ Es sei wie bei ihr „eine Kugel von draußen“ gewesen.

Voitle widerspricht damit Gutachten, die nach der Tat ergaben, dass Silke Bischoff durch eine Kugel aus Rösners Waffe gestorben ist.

Oh wie fein, entlastende Gutachten des BKA?

Oder sollte man -wie beim NSU- eher von „hinbegutachtet wie erwünscht“ schreiben?

Immerhin:

NRW-Ministerpräsident Laschet bat in dieser Woche die Angehörigen der drei Todesopfer und die weiteren Opfer öffentlich um Vergebung. „Es ist die oberste Pflicht des Staates, seine Bürger zu schützen. Dies ist ihm in Gladbeck und in den Stunden danach unter dramatischen Umständen nicht gelungen“, sagte Laschet der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Die Polizei hat es versaut, damals. Ganz klarer Fall. Weil die Politik ihr reinpfuschte. Wie so oft…

Ob sie aber auch noch die Geisel erschossen hat, das ist halt die Frage.

Kann man dem Staat trauen, darauf läuft es hinaus, oder sollte man ihm eine Vertuschung des Todesschusses zutrauen?

Während der Flucht tötete Degowski den vierzehnjährigen Italiener Emanuele De Giorgi in einem entführten Linienbus durch einen Kopfschuss. In Bremen verunfallte bei einem Zusammenstoß mit einem Lkw der 31-jährige Polizist Ingo Hagen tödlich. Eine zweiten Geisel, die 18-jährige Silke Bischoff, wurde während der abschließenden Polizeiaktion auf der Autobahn von einer Kugel tödlich getroffen.[1] Die Ermittlungen ergaben, dass der Schuss aus Rösners Waffe abgegeben worden war.

Oder sollte man davon ausgehen, dass die überlebende Geisel sich lediglich rächen will, oder sich wichtig machen möchte?

Der Kopfschuss des Killers auf den 14-jährigen straft die jetzige Beschuldigung Lügen, „der hätte sich das nie und nimmer getraut“, oder nicht?

Wie immer rein gar nichts geklärt:

Der Landtag Nordrhein-Westfalen[49][50] und die Bremische Bürgerschaft[51] haben  1988   Untersuchungsausschüsse einberufen, um etwaiges Fehlverhalten der Behörden politisch aufzuarbeiten.

Rösner bestritt vor Gericht und auch in späteren Interviews, Silke Bischoff erschossen zu haben.[15][17] Aussagen der Geisel Ines weisen jedoch darauf hin, dass er Bischoff zumindest bewusst zwischen den Vordersitzen nach vorne gezogen hatte, um ihr die Pistole an den Kopf halten zu können.[15]

Nichts zerlabert die Wahrheit besser als ein Untersuchungsausschuss… das sind Nichtaufklärungs-Schaunummern der Scheindemokratie.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13531356.html

Neben dem zersiebten Auto lag, tödlich getroffen, die Geisel Silke Bischoff, 18, die in Bremen gekidnappt worden war.
Der Schuß, der Silke traf, stammte vermutlich aus einer Selbstladepistole „Colt“, Modell Government, Kaliber neun Millimeter Luger, Waffennummer 161 08 g 70, mit der Geiselgangster Hans-Jürgen Rösner, 31, drei Tage lang vor Geiseln, Kameraleuten und Polizeibeamten rumgefuchtelt hatte. „Aufgrund der festgestellten individuellen Übereinstimmung“, bestätigten letzte Woche Techniker des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden, könne „spurenmäßig nachgewiesen“ werden, daß ein Vollmantelgeschoß aus dieser Waffe Silke ins Herz getroffen hat.
War klar. Die vom BKA weisen immer alles nach… junk science oder weisungsgemäss, das ist halt die Frage…
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VOM ELEND DER KRIMINALFORENSISCHEN „BEWEISE“ AN HÜLSEN, GESCHOSSEN, HAAREN UND FINGERABDRÜCKEN

Wie gut sind die forensischen Beweise, was taugen die Waffengutachten des BKA, gab es wirklich nur eine Mord-Ceska bei 9 Morden, wie gut sind die restlichen Tatwaffenbeweise, und ist die ominöse W04 aus Zwickau wirklich diese immergleiche Mordwaffe?

Schlimm ist eigentlich, dass man diesem Staat eine solche Todesschuss-aus-Versehen-Vertuschung zutrauen muss. Ebenso wie Beweismanagement/Beweismanipulation. Erwiesen beim Oktoberfestattentat und beim Buback-3-fach-Mord, sehr wahrscheinlich beim NSU.

3 Gedanken zu „Wurde ein Todesschuss der Polizei vor 30 Jahren vertuscht?“

  1. beim Schmücker Mord gab es massive Rechtsbeugung durch Richter, Staatsanwalt, Staatsschutz und Geheimdienst, 15 Jahre die Mordwaffe versteckt im Tresor und ähnliche Geschichten.

    Alles ganz normal seit 1968 oder noch früher…

  2. Wolfgang Grams:

    „Die genauen Umstände seines Todes konnten nicht restlos geklärt werden. Mitglieder der GSG 9 widersprachen sich in ihren Aussagen teilweise. Außerdem wurden Fehler bei der Spurensicherung gemacht: Das Projektil, welches für den tödlichen Kopfschuss bei Grams verantwortlich war, wurde nicht gefunden. Das hat eventuell Spuren vernichtet, die hätten belegen können, dass Grams erst Newrzella in einem Schusswechsel tödlich verletzte, um sich dann, getroffen und in der geschilderten ausweglosen Situation, selbst zu erschießen. Vor der Obduktion wurden Grams’ Hände gewaschen, um ihn eindeutig daktyloskopisch zu identifizieren, sein Kopf gewaschen und einige Haare weggeschnitten und weggeworfen – was mögliche Spuren beseitigte. Der Kriminalwissenschaftler Wolfgang Lichtenberg bezeichnete diese Vorgänge als „nicht korrekt“

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682306.html

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