Was ist mit den Reichsbürgern los? Teil 2

In Teil 1 gab es jede Menge Infos, und mehrere Videos dazu. Der erste Eindruck: Hochgradig verwirrte Leute, die schon allein deshalb gefährlich sind. Man vergleiche mit den verwirrten Islamisten… oder ist das grob unfair?

Wenn Polizisten gebissen und mit einer mutmasslich scharfen Waffe bedroht werden, dann ist das so: Hochgradig psychisch gestört. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Den kann man mögen, muss man aber nicht, jedoch hat er die Macht.

Als Monopol. Man kann auswandern, wenn einem das nicht passt, in einen anderen Staat, der auch auf seinem Staatsgebiet das Gewaltmonopol hat, und dem man sich ebenfalls unterordnen muss, ohne wahlberechtigt zu sein. Als Fremder.

Unendlich viele Infos, Videos, Kommentare gibt es in diesem Forenstrang:

Zwischenablage01

Damit kann man sich wochenlang, ja monatelang befassen, allein mit diesem Forenstrang und den dort verlinkten Vorträgen und Videos. Schlauer ist man hinterher wahrscheinlich dennoch nicht. Aber man wüsste genau, wie „die“ ticken.

Janich meinte in seinem Video, die Reichsverfassung von 1919 sei ebenso wenig bindend wie das Grundgesetz, denn man habe sie nicht schriftlich anerkannt. Weder, noch. Es würden aber nur Verträge gelten, wenn man sie schriftlich anerkenne.

Libertärer Quatsch, da der Mensch in einen bestehenden Staat hineingeboren wird, in dessen Rechts- und Verfassungsordnung, und mit seiner Geburtsregistrierung (Geburtsurkunde des Standesamtes) die Rechtsordnung ererbt, gemeinsam mit der Staatsbürgerschaft.

Der Neugeborene stammt von Deutschen ab, so ist das jedenfalls der Normalfall, bei Biodeutschen, und er kann sich keine Rechtsordnung aussuchen, oder gar eine Verfassung, sondern wird hineingeboren in das deutsche Volk, in das Rechtssystem hinein.

Wer das genauer wissen will, der beantragt einen Staatsangehörigkeitsnachweis.

Der Staatsangehörigkeitsausweis der Bundesrepublik Deutschland ist ein amtliches Dokument, das den Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit mit urkundlicher Beweiskraft dokumentiert. Mit einem solchen Ausweis ist die Staatsangehörigkeit verbindlich nachgewiesen. Rechtsgrundlage ist das Staatsangehörigkeitsgesetz (StAG)

Entgegen verbreiteter Meinung ist der Staatsangehörigkeitsvermerk deutsch in einem deutschen Personalausweis oder Reisepass kein sicherer Nachweis der deutschen Staatsangehörigkeit,[4][5] sondern legt die juristische Vermutung (vgl. Indiz) nahe, dass der Ausweisinhaber deutscher Staatsangehöriger ist. Solche Ausweispapiere können daher lediglich zur widerlegbaren Glaubhaftmachung des Besitzes der deutschen Staatsangehörigkeit dienen.

Durch den Austausch der Bevölkerung mit Muslimen wird die Sache komplizierter, denn deren in Deutschland geborene Kinder sind nicht deutsch, gehören nicht zur deutschen Volksgemeinschaft, erlangen jedoch die deutsche Staatsangehörigkeit. (siehe Michael Wolffsohn und seine Kuhstallgemeinschaft!)

Unscharf als Adjektiv „deutsch“ ist die Staatsangehörigkeit deshalb, weil aufgrund der millionenfachen Vertreibungen nach dem Krieg und der Aussiedlungen bis weit in die 1990er Jahre hinein (Kontingentjuden, Russlanddeutsche etc.) eine vereinfachte Zuerkennung der „BRD-Staatsbürgerschaft“ auf Indizienbasis erfolgen sollte, und es auch 2 Deutschlands bis 1990 gab, geflohene DDR-Bürger waren trotzdem „deutsch“ und bekamen anstandslos Pässe in der BRD. Was auch sonst? Zurückschicken fiel ja wohl aus…

Das Grundgesetz war ein Provisorium, und hätte ersetzt werden können, kann auch jetzt jederzeit ersetzt werden, durch eine Verfassung. Die BRD (3 Westzonen) und die DDR (Ostzone) waren Provisorien, das sind sie seit 1990 nicht mehr, da die vereinigte BRD offiziell souverän ist, und nicht mehr unter Siegerverwaltung steht.

Grossbritannien hat keine Verfassung, Schweden hat Grundgesetze statt einer Verfassung, es ist also nicht eine Verfassung Voraussetzung für einen Staat. Die Verfassung der BRD heisst Grundgesetz. Kein Problem.

Die Bezeichnung „Personalausweis“ ist unglücklich, das Ding sollte Identitätsausweis heissen. Wer will schon Personal sein, statt freier Mensch?

Der Personalausweis der Bundesrepublik Deutschland ist ein amtlicher Lichtbildausweis als Identitätsnachweis für deutsche Staatsangehörige.

Namen sind Schall und Rauch, Personalausweis hat sich eingebürgert, bleibt trotzdem eine unglückliche Bezeichnung.

Die UN-Feindstaatenklauseln gegen Deutschland und Japan sind zwar obsolet, jedoch nicht gestrichen. Japan will, dass sie gestrichen werden, die BRD verlangt das nicht. Sollte sie jedoch.

Politik ignoriert die Klausel

Die deutsche Politik macht mit der Feindstaatenklausel das gleiche wie die anderen 192 UN-Staaten: Ignorieren. „Sie ist obsolet und einfach kein Thema mehr“, sagt der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig. „Das ist ein Relikt von 1945, das viele nicht einmal mehr kennen.“ Einer Streichung stünde zwar nichts im Wege. „Aber die Vereinten Nationen haben einfach derzeit größere Probleme als eine Formalie, die sich längst selbst erledigt hat.“

Klarer Fall: Muss abgeschafft werden.

Friedensvertrag: Die BRD meint, der 2 + 4-Vertrag von 1990 sei ein Friedensvertrag. Das kann man so sehen, aber warum steht dann nicht Friedensvertrag drüber? Warum steht nicht im Vertrag, dass er ein Friedensvertrag ist?

Genscher, Kohl und Andere sagten dazu, wegen der Repartionensforderungen durfte der Vertrag nicht Friedensvertrag heissen, denn sonst kämen immense Geldforderungen auf die Deutschen zu, nicht nur die 300 Milliarden der Griechen, welche die Verräter von der Linkspartei „als berechtigt einstufen“, sondern auch von Dutzenden weiterer Staaten.

Mit dem Beginn des Kalten Krieges schränkten zuerst die westlichen Alliierten die Demontagen ein und verschoben ihre Reparationsforderungen bis zum Abschluss eines Friedensvertrages. Da der Zwei-plus-Vier-Vertrag 1990 im Einvernehmen aller Vertragsparteien „anstelle eines Friedensvertrages“ geschlossen wurde, kam es auch später zu keinen weiteren Reparationszahlungen.

Kann so bleiben. Wir zahlen sowieso schon viel zu viel für die EU und den unseligen Euro. Gehört beides abgeschafft, EWG und nationale Währungen müssen wieder her.

Wie hochgradig verwirrt die Reichsbürger und „Staatenlosen“ sind, das führt uns Michael Grawe, „ein Mensch mit Name Michael aus der Familie Grawe, keine Person“, aktuell in seinem Kulturstudio vor:

Es lohnt sich, genau zuzuhören, sind ja nur knapp 7 Minuten.

Zunächst gibt es News zum Fall Adrian Ursache, dann geht es um die Lennestrasse in Berlin, wo auch das Veralberungsforum (siehe oben den Screenshot) für die Reichsbürger angesiedelt sein soll. Da will man „mehr dazu herausfinden“…

Ab Minute 5:30 geht es dann ans Eingemachte:

Zwischenablage02

„Liebe Mitteldeutsche Zeitung, das hätte ich gern mal bewiesen, dass die BRD ein Staat ist.“

Zwischenablage03Da ist nichts zu machen. Hoffnungslos. Aber solange sie friedlich bleiben, sollte man sie machen lassen. Da bin ich liberal…

Ende Teil 2.

3 Gedanken zu „Was ist mit den Reichsbürgern los? Teil 2“

  1. »Die Bezeichnung „Personalausweis“ ist unglücklich, das Ding sollte Identitätsausweis heissen.«

    Ursprünglich hieß es ja Kennkarte:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kennkarte

    Aber da im „Gegenentwurf zum Dritten Reich“ nichts mehr so heißen darf wie früher (siehe das alberne „Tschechien“ statt Tschechei), heißt es jetzt eben „Personalausweis“.

    »Die deutsche Politik macht mit der Feindstaatenklausel das gleiche wie die anderen 192 UN-Staaten: Ignorieren. „Sie ist obsolet und einfach kein Thema mehr“, sagt der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig. „Das ist ein Relikt von 1945, das viele nicht einmal mehr kennen.“ Einer Streichung stünde zwar nichts im Wege. „Aber die Vereinten Nationen haben einfach derzeit größere Probleme als eine Formalie, die sich längst selbst erledigt hat.“

    Diese vorgeschobene „Begründung“ des Vasallenstaats-Diplomaten Wittig höre ich von offizieller BRD-Seite seit Jahrzehnten (ich verfolge das Thema schon über 25Jahre).

    Während sich die sog. „UN“ auf Antrag jedes Drittweltstaates mit allen möglichen Problemen und „Problemen“ beschäftigen, ist es also offenbar seit Jahrzehnten unzumutbar oder unmöglich, ein wichtiges Anliegen eines der größten Industrieländer der Welt (und nebenbei eines der größten UN-Beitragszahler) zu behandeln.

    Man würde sich sicherlich wundern, wie schnell die Feindstaatenklausen wieder „Thema“ würden, sobald in der BRD eine Regierung gewählt würde, die den Drahtziehern hinter den sog. „UN“ (das sind dieselben, die auch in den USA die Fäden in der Hand halten) nicht paßt.

    Und das wissen deren Kollaborateure und Marionetten in der BRD natürlich ganz genau – und sind wahrscheinlich insgeheim noch froh darüber, denn es stellt ja auch eine Rückversicherung dieses Verräterpacks dar, denn die würden ja nach evtl. Machtverlust von den Besatzungsmächten unter Anwendung ggf. auch militärischer Gewalt wieder ins Amt eingesetzt (analog zum „Prager Frühling“ in der CSSR 1968 – Breschnew-Doktrin), wenn der UN-Sicherheitsrat beschlösse, daß „Nazism“ in Germany wieder das Ruder übernommen habe – ach ja, ein Sicherheitsratsbeschluß wäre ja dazu gar nicht nötig, dazu genügte ja lt. Feindstaatenklauseln der Entschluß der Regierung eines einzigen der ca. 50 oder 60 im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland kriegführenden Staaten (dazu zählten ja am Ende neben den prima „Verbündeten“ Italien und Rumänien auch die Türkei, Brasilien und allerlei süd- und mittelamerikanische Bananenrepubliken..

    Wie praktisch….

  2. Ja zum Friedensvertrag. Ja zur Beendigung der Besatzung Deutschlands durch die Allierten, jedoch wird das nicht durch juristischen Kauderwelch, Videos und Reichsausweise erreicht, sondern durch Aktivismus und Idealismus. Die Identitaeren haben durch ihre Besetzumg des Brandenburger Tor mehr erreicht, als die Querulantenfront der Reichsbuerger durch ihre Weltnetzseiten. Ueber eine Verfassung koennen wir reden, wenn wir dazu die moegliche politische Einflussnahme haben, jetzt ist das Utopie und verschwendete Energie, also kontraproduktiv.

  3. Ich wollte ja nicht mehr kommentieren. Kritik an dem Ansatz der „Reichsbürger“ ist natürlich auch erlaubt. Aber er macht dem System große Probleme und es ermutigt immer mehr Menschen, die nicht ins Ausland abhauen können, zumindest in ihr Reich zurück zu kehren. Was ist dagegen zu sagen?
    Wäre das Alles so falsch, was her alternativ propagiert wird, würde das System damit gelassener umgehen und es klar stellen!
    Dabei legen aber sogenannte Reichsbürger Gerichte lahm usw.
    Ich finde, die Heimatfront gehört unterstützt. Wie gesagt, man kann kritische Fragen haben. Aber Spinner sind diese Leute nicht generell!
    Das Gewaltmonopol des Staates sehen wir schon eine Weile. ich war in Köln auf der Demo nach den Silvestergeschehnissen. Die Polizei wurde beschimpft – wo ward ihr an Silvester?
    Irgendwann wurde es einem Polizisten zuviel und er sagte, da wo ihr ward – wo ward ihr?
    Die Bankrotterklärung des Gewaltmonopols, denn wir haben es nicht. Wenn wir in Notwehr dagegen halten müssen wir mit Strafverfahren rechnen. Das Gewaltmonopol wird nur gegen Patrioten geübt und da mit übergroßer Härte, ansonsten hat es die Hosen voll!
    Deswegen ist für mich die Ablehnung der BRD ein legitimes Mittel im Kampf um unsere Souveränität und sie ist Beileibe nicht unbegründet!

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