DIE DEUTSCHE FRAGE ALS MOTIV 2er WELTKRIEGE Teil 3

Warum die Briten die beiden Weltkriege oft zusammenfassend als „2. Dreissigjährigen Krieg“ bezeichnen, das wird sofort klar, wenn man sich dieses Statement von 1989 durchliest:

Wir sind 1939 nicht in den Krieg eingetreten, um Deutschland vor Hitler oder die Juden vor Auschwitz oder den Kontinent vor dem Faschismus zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, dass wir eine deutsche Vormachtstellung nicht akzeptieren können.«

Sunday Correspondence, London, 17. September 1989

Ach, nicht um die Juden zu retten? Nicht für „Demokratie und Menschenrechte“ ?

Hier muss dem Zitat um der klaren Wahrheit willen angefügt werden, dass »in den Krieg eingetreten« nichts anderes heißt, als Großbritanniens und Frankreichs Kriegserklärungen nur an Deutschland und nicht auch gegen die UdSSR, die Polen von Osten her angegriffen hatte.

So rief denn Churchill aus diesem Anlass emphatisch aus: »Dieser Krieg ist Englands Krieg. Sein Ziel ist die Vernichtung Deutschlands. … Vorwärts Soldaten Christi«

Sie sehen, alles wie heute, wenn Libyen „wegen der Demokratie“ erobert werden musste, und nicht etwa wegen gigantischer Erdölvorkommen.

Darauf hat Sahra Wagenknecht in Teil 1 explizit hingewiesen. Wo Menschenrechte draufsteht, da sind Schürfrechte gemeint.  Damals wie heute geht es um Ökonomie, um Geopolitik. Nie um Demokratie, werden Sie endlich erwachsen!

Willy Wimmer hat genauestens beschrieben, wie die USA absichtlich nach 1990 die OSZE und andere dem Völkerrecht und der friedlichen Konflikbeilegung dienenden Organisationen systematisch zerschlagen haben. Der Präzedenzfall war der Angriffskrieg gegen Jugoslawien, und die Schaffung eines NATO-Staates Kosovo, um endlich auch US-Soldaten auf dem Balkan zu haben… und so Eisenhowers „Fehler“ von 1954 wieder auszumerzen.

Haben Sie das nicht angeschaut? Sollten Sie tun. Teil 2.

Das hier auch:

Wer Dinge beurteilen will, wer endlich selber denken möchte, der muss sich zuerst mit der Realität befassen, erst Recht wenn er bislang der BRD-Gehirnwäsche unterworfen war. Irgendwann muss man ja mal anfangen… sich zu befreien. Von der selbst verschuldeten Unmündigkeit.

Sapere Aude!

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2 Gedanken zu „DIE DEUTSCHE FRAGE ALS MOTIV 2er WELTKRIEGE Teil 3“

  1. Hier muss dem Zitat um der klaren Wahrheit willen angefügt werden, dass »in den Krieg eingetreten« nichts anderes heißt, als Großbritanniens und Frankreichs Kriegserklärungen nur an Deutschland und nicht auch gegen die UdSSR, die Polen von Osten her angegriffen hatte.

    Die englische Garantie an Polen galt ausdrücklich nur für den Fall eines deutschen Angriffes auf Polen. Dies hat Ende September 1939 auch der englische Unterstaatssekretär im Foreign Office R.A. Butler vor dem Unterhaus eindeutig bestätigt.

    Es gab ein geheimes Zusatzprotokoll zum englisch-polnischen Bündnisvertrag vom 25.08.1939 (also nicht nur die Deutschen haben entgegen heutiger Darstellung in Presse und Geschichtsbüchern geheime Zusatzprotokolle (mit Stalins UdSSR) abgeschlossen):

    Secret Protocol attached to the Agreement of Mutual Assistance between the United Kingdom and Poland signed on the 25th August 1939

    The Government of the United Kingdom and Northern Ireland and the Polish Government are agreed upon the following interpretation of the Agreement of Mutual Assistance signed this day as alone authentic and binding.

    1. (a) By the expression „a European Power“ employed in the Agreement is to be understood Germany.
    (b) In the event of action within the meaning of Article 1 or 2 of the Agreement by a European Power other than Germany, the Contracting Parties will consult together on the measures to be taken in common.

    http://en.wikisource.org/wiki/Agreement_of_Mutual_Assistance_between_the_United_Kingdom_and_Poland-London_%281939%29

    Es ging den Engländern also zu keinem Zeitpunkt um die territoriale Unversehrtheit Polens oder um den Schutz Polens vor einer Aggression einer anderen Macht.

    Dies zeigt auch in aller Deutlichkeit die Abfertigung des Oberbefehlshabers der polnischen Armee, General Wladyslaw Anders durch Churchill am 21.02.1945:

    Am nächsten Tag [21. Februar 1945] wurde ich zu einer Unterredung mit Churchill gebeten. Sir Alexander Cadogan, Unterstaatssekretär im Außenministerium, führte mich in das Büro des Premierministers, der kurz darauf erschien. Mein Adjutant und Dolmetscher, Captain Lubomirski, blieb im Vorzimmer zurück und das Gespräch wurde in einer Sprache geführt, die Französisch sein sollte. Ich gebe es entsprechend den Aufzeichnungen wieder, die ich unmittelbar danach machte:

    Churchill: »Sie sind mit den Ergebnissen der Konferenz von Jalta nicht zufrieden?«

    Ich: »Es ist untertrieben zu sagen, ich sei nicht zufrieden. Ich bin der Meinung, daß ein großes Unglück geschehen ist. Die polnische Nation hat es nicht verdient, daß die Dinge auf diese Weise geregelt wurden, und wir, die wie auf der Seite der Alliierten gekämpft haben, hatten keinen Anlaß, etwas Derartiges zu erwarten. Polen war das erste Land, das sein Blut in diesem Krieg vergoß und hat schwere Verluste erlitten.
    Es war von Anfang an Großbritanniens Verbündeter und auch in den schwersten Tagen. Im Ausland haben wir zu Luft, zu Wasser und zu Lande mit höchstem Einsatz gekämpft, während wir in der Heimat eine bedeutende Widerstandsbewegung gegen die Deutschen organisierten.
    Unsere Soldaten kämpften für Polen, kämpften für die Freiheit ihres Landes. Was können wir, ihre Kommandeure, ihnen jetzt sagen?
    Sowjetrußland, bis 1941 eng mit Deutschland verbündet, nimmt uns unser halbes Land und will in dem, was noch bleibt, seine Macht etablieren. Wir wissen aus Erfahrung, welche Absichten Rußland damit verfolgt.«

    Churchill (zornig auffahrend): »Das ist Ihre eigene Schuld. Ich habe Ihnen immer wieder geraten, Ihre Grenzfragen mit Sowjetrußland zu bereinigen und die Territorien östlich der Curzon-Linie abzutreten. Hätten Sie auf mich gehört, wäre alles anders gekommen. Wir haben Ihnen niemals Ihre östlichen Grenzen garantiert. Heute haben wir genug Truppen und wir brauchen Ihre Hilfe nicht. Sie können Ihre Divisionen abziehen. Wir werden ohne Sie zurechtkommen.«

    Ich: »Le nègre a fait son travail, le nègre peut partir.« (Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.)

    Wlasyslaw Anders »Army in Exile«, zit. nach: Carlos Thompson »Die Verleumdung des Winston Churchill«, Droemer Knaur, München/Zürich 1980, S. 78/79

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