In Teil 1 sind einige Videos verlinkt, man kann da recht gut einen Eindruck bekommen, worum es bei der Globalisierung und bei der Transformation von Staaten unter die Hegemonie der USA eigentlich geht. In der Realität ist die Sache etwas anders: Russland, China und Brasilien sind nicht Teil des US-Imperiums, gehören jedoch trotzdem zum Core der Globalisierung. Teil der globalisierten Welt. Das ist eher Brzezinsky, der von einer multipolaren Welt mit mehreren Weltmächten ausging, von denen die USA die Stärkste, aber nicht mehr die einzige Weltmacht sein werden.
Nicht integriert sind die Regionen Mittelamaerika, ganz Afrika, Südostasien, die muslimische Welt.
Diese Länder des Chaos (Gap, Lücke) gelte es zu globalisieren, zu transformieren, zu verändern, und das werde -nicht nur, aber auch- mit Gewalt geschehen müssen.
Samuel Huntington meinte dazu, an den Bruchlinien entstehen die Konflikte, also zum Beispiel an der Bruchlinie der Kulturen Europa und Islam, ohne das Mittelmeer wäre es noch viel schlimmer… und die Transformierer des Arabischen Frühlings seit 2010 sind grandios gescheitert.
Barnetts Biografie:
Der hat also in den 1990er Jahren als Sicherheitsanalyst im Bereich der Geopolitik gearbeitet, nach dem Ende der UDSSR sollte alles neu bewertet und justiert werden, die Welt-Sicherheitslage hatte sich stark verändert nach dem Ende der bipolaren Welt. Im Jahr 2000 zog er ins World Trade Center 1 um, nach ganz oben, wo er für eine grosse Wallstreet Firma eine geopolitische Denkfabrik aufbaute. Neokonservativ durch und durch, der Mann.
Dann kam der 11.9.2001, der Angriff auf die USA, da war er offenbar nicht im Büro. Viele Kollegen seiner Firma aber leider schon.
On September 11, 2001, the firm lost 658 of its 960 New York employees in the World Trade Center attacks. https://en.wikipedia.org/wiki/Cantor_Fitzgerald#September_11_attacks
Das dürfte Jasinna nicht geprüft haben, denn sie erzählt, kein einziger Mitarbeiter aus Barnetts Team sei damals gestorben:
Anschliessend arbeitete Barnett für das Pentagon, und sein Buch aus dem Jahr 2004 ist zeitlich unmittelbar nach dem Irakkrieg 2003 einzuordnen, was auch die drastische Kritik erklären dürfte, die er im Vortrag äussert, siehe Teil 1. Die USA könnten Staaten militärisch leicht erobern, aber dann versagten sie bei deren Transformation. Nation building beherrschten sie nicht.
Es geht um neue Regeln für die Welt, meint er, unbescheiden wie er ist, als typischer Vertreter des Militärisch-Industriell-Big Money-Komplexes: Die USA muessten die Regeln der Welt bestimmen, und da gäbe es eben nach 9/11 andere Regeln als zuvor:
Zuerst bekommt der Leser also die alten Regeln erklärt, die sich durch 9/11 und den globalen Krieg gegen den Terror seither total verändert hätten. Wie sehr, das werde den Leser überraschen.
US-Präsident George Bush (der Alte) verkündete 1991 eine neue Weltordnung, die errichtet werden müsse, und 10 Jahre danach wurde aus Sicht der USA alles erneut weitgehend anders bewertet?
Schaun mer mal, was er damit meint… Ende Teil 2.
Ich verstehe nicht warum im nachhinein immer wieder die Verkündigung einer kommenden neuen Weltordnung durch George Bush senior so hochgespielt wird. Da hat er ein Wort verwendet das vermutlich ständig durch seine administration kreist, mit der er durch seine Think Tank Apologeten ständig konfrontiert war.
Aus meiner Erinnerung hat er diesen Begriff genauso verlogen verwendet, wie die Brutkastenlüge. Die Welt war nicht begeistert von der Idee im Irak einzumrschieren und mit dem billigen in Aussicht stellen einer neuen Weltordnung in der auch Deutschland eine führende Rolle übernehmen sollte machte er diesen Krieg schmackhaft.
Mehr Länder, die sich an diesem Krieg beteiligten, sollten in Zukunft Mitsprache erhalten. Das war nach dem Krieg schnell wieder vergessen und als sein sohn dann seinen Krieg führte und Niemand mehr auf diese Floskel herein fiel, wurde Europa in das neue und alte Europa aufgeteilt. Keine neue Weltordnung! Die Alte wurde zementiert und ausgebaut.
Kurzum, was George Bush sen. damals äußerte war unter keinem Aspekt ernst gemeint!