Lassen sich Wähler abschrecken, wenn die AfD „beobachtet wird“?

Der Titel ist die Gretchenfrage, die von den Grosskopferten der AfD beantwortet werden muss und werden wird, und es sieht so aus, als ob die Patrioten innerhalb der AfD zu einem ostdeutschen Randphänomen gespalten werden sollen und werden, um im Westen nicht allzu viel zu verlieren. Tillschneider will klein beigeben, Höcke ist auffallend still, Poggenburg offenbar entmachtet, und Gauland, was will der eigentlich? Ein neuer Manfred Kanther werden? Oder ist er eher ein Alfred Dregger?

Irgendwie hat das was von Disziplinierung, vom Hinienpressen der Widerspenstigen in das Altparteienkartell, wobei Zuckerbrot und Peitsche zur Anwendung gelangen. Koalitionsoptionen sind süss, und Verfassungsschutz ist bitter, irgendwie so. Es zieht die Parteispitze mächtig stark in österreichische Koalitionen schwarz/blau, so scheint es.

Lesenswert dazu: Sezession.

Lassen sich die Schafe schon abschrecken, wenn der Schäferhund lediglich vorgeführt wird, oder muss er in Dienst gestellt werden, um zu wirken?

Es geht nun seit zwei Wochen die Angst vor dem Verfassungsschutz um in der AfD. Zwei Landesverbände der Parteijugend werden beobachtet, und über eine Beobachtung des Thüringer Landesverbandes ließ der dortige Chef des Amtes für Verfassungsschutz verlauten, man prüfe die Beobachtung.

Weil eine Beobachtung, die gerade erst beginnt, noch kein Ergebnis ist, kann die Prüfung einer Beobachtung erst recht noch kein Ergebnis sein – und ist eigentlich keine Meldung wert. Beide Ankündigungen aber – Beobachtung ebenso wie die Prüfung einer solchen – klingt in den Ohren derer, die sich von der Möglichkeit einer Mahnung vom Kaufe abhalten lassen, so, als läge das verfassungsfeindliche Ergebnis bereits vor.

Die Ankündigung einer Beobachtung ist also im besten Falle das erzieherische Mittel einer neutralen Behörde, im Normalfall jedoch die politische Waffe der herrschenden Klasse. Gegen die AfD wird diese Waffe in Bremen und Niedersachsen durch Länder mit SPD-Ministerpräsidenten, in Thüringen durch ein Land mit einem Ministerpräsidenten der LINKEN in Stellung gebracht, und Thüringen ist auch mit Blick auf das Vorgehen des Chefs der Behörde selbst, Stephan Kramer, ein schlagendes Beispiel. Kramer ist Mitglied des Stiftungsrates der Amadeu Antonio Stiftung.

Wer da den VS*-Köter loslässt auf die Schafe, den erkennt man am Gang: Sozen und Linke wie Ramelow, und Kubitscheck meint, den Angsthasen und Möchtegernkoalitionären gut zureden werde helfen?

Sieht so aus:

2. Die sogenannten „Liberalen“ in der Partei müssen sich von dem Gedanken verabschieden, daß es im Kampf um die politische Macht eine AfD in einem Zustand gäbe, der für die herrschende Klasse und ihre Zivilgesellschaft akzeptabel wäre. Mit oder ohne Höcke, mit oder ohne Vogelschiß: knapp 20 Prozent (und im Osten Mehrheitswerte) sind in jeder Form inakzeptabel für diejenigen, die es sich im erbeuteten Staat gemütlich gemacht haben. Kurze Gedächtnisübung: Der Gegner befindet sich außerhalb der Partei. Außerhalb! AUSSERHALB!!

Das wird scheitern. Der Feind steht -für die Jörn Kruses und viele viele andere- eindeutig INNERHALB der Partei.

Kuschen solle die AfD auch nach dem Geschmack der jF?

Ein Kommentar:

Die Entgegnung zu Rolf Schlierer in der JF. Recht so. Den Teufel an die Wand malen – die betreiben bei der JF echt das Geschäft des Gegners; es ist so ärgerlich…Aber das hatten wir ja hier schon öfter zuletzt.

Es scheint so, als spalte sich die AfD erneut, und genau darum geht es den Machthabern offenbar.

Das JF-Interview mit dem langjährigen Republikaner-Chef Rolf Schlierer ist erhellend. Einerseits weist er, durch die negativen Erfahrungen seiner ehemaligen Partei gewitzt, auf die Gefahren hin, die der AFD drohen; andererseits fordert er von ihr (und der Rechten allgemein), sich ihres „Narrensaums“ zu entledigen. Um wen es sich bei diesem „Narrensaum“ (auch JF-Stein verwendet diesen Ausdruck mit Vorliebe) handelt, darüber schweigt Schlierer sich aus.

Wenn er damit jene Hohlköpfe meint, die sich das Gesicht tätowieren lassen oder mit dem Hitlergruss provozieren, hat er natürlich recht, aber die will die AFD ohnehin nicht in ihren Reihen haben, da sie ersichtlich nur das Geschäft des Feindes betreiben. Zu befürchten ist allerdings, dass Schlierer bereits einen Björn Höcke, dessen Ausführungen zum Schuldkult in jeder Hinsicht den Nagel auf den Kopf trafen, zum „Narrensaum“ rechnet. Eine AFD ohne Höcke, ohne Tillschneider und ohne Poggenburg ist aber nicht glaubwürdig, weil eine Opposition, die nicht radikal ist, unter den heutigen Umständen überhaupt keine Opposition ist.

Wie Kubitschek zu Recht festhält, ist die blosse Existenz einer starken Oppositionspartei für das Unrechtsregime unerträglich. Auch wenn kein AFD-Politiker mehr den Schuldkult angreift, wird das Regime stets Vorwände für eine verstärkte Hetze gegen die Partei finden. Die Beobachtung der AFD durch den „Verfassungsschutz“, wie sich diese finstere Behörde mit Orwellschem Zynismus nennt, kommt so sicher wie das Amen in der Kirche, und auch ein Verbot ist nicht auszuschliessen, wenn die hierfür notwendigen Provokationen (z. B. Brandstiftungen oder Morde unter falscher Flagge, die dann AFD-Sympathisanten in die Schuhe geschoben werden) erfolgreich durchgeführt sind. Das wird aber kaum schon vor den nächstjährigen Wahlen der Fall sein, und bei denen wird die AFD im Osten fast mit Sicherheit stärkste Partei. Sie dann noch zu verbieten, wäre eine Kriegserklärung an die Deutschen im Osten und hätte, so hoffe ich und darauf vertraue ich, dort einen Aufstand zur Folge. Dann muss das Regime auch die letzten spärlichen demokratischen Hüllen abwerfen, die es noch trägt, und es herrscht die Grosse Klarheit.

Durch Wahlen wird Deutschland ohnehin nicht gerettet, ebenso wenig wie Frankreich oder England. Doch dass im Reichstag heute eine Oppositionspartei sitzt, die alles in allem sehr anständige Arbeit leistet, ist natürlich enorm viel wert. Verbietet das Regime diese Opposition unter irgendwelchen fadenscheinigen Vorwänden, so ist, um Höcke zu paraphrasieren, die letzte Chance für einen friedlichen Wandel vertan.

Wird Österreich durch Wahlen gerettet? Wie sieht es aus in Italien? Rettet der gewählte Salvini Italien? Werden die Rechten nach dem Sturz der SPD-Herrschaft in Schweden dieses Land retten können?

Woher kommt er, dieser Fatalismus in Deutschland?

Soll die AfD eine FDP 2.0 werden, oder eine CDU Stand 1985? Oder Stand 2004?

Meiner Meinung nach muss die AfD radikal sein, fundamentaloppositions-mässig gegen die Altparteien.

Alles andere wird scheitern. Weil es nichts ändern kann und wird.

Bei Minute 14:39 geht es auch bei Compact um die AfD und den Verfassungsschutz.

Diese E-Mail sorgte vor einer Woche für Diskussionen. Mit einer,wie es hieß, dringenden Empfehlung forderte der AfD-Bundesvorstand die Parteimitglieder auf, nicht mehr an Demonstrationen von Bürgerbewegungen teilzunehmen. Anlass sind Drohungen, die Partei könnte durch den Verfassungsschutz überwacht werden. Compact TV sprach mit dem parlamen-tarischen Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Hansjörg Müller. Zunächst wollten wir wissen, wie er die Rolle des Inlandsgeheimdienstes derzeit einschätzt.

 

Prognose: Die AfD wird kuschen. Weil sie die feigen (West-) Deutschen kennt.

2 Gedanken zu „Lassen sich Wähler abschrecken, wenn die AfD „beobachtet wird“?“

  1. Jörn Kruse ist ja nun, Gott sei Dank, aus der AFD ausgetreten.
    Trotzdem wäre es fatal, wenn die AFD einknicken und sich dem VS und somit der Regierung Merkel beugen würde. Da wo die AFD am ehrlichsten und am ursprünglichsten (radikal) auftritt, da ist sie auch am erfolgreichsten. Im Westen sind zu viele Opportunisten und Karrieristen, welche zuerst ihre eigenen Pfründe sichern wollen, in die AFD eingetreten und haben sich Führungspositionen ergattert. So ist die AFD in Schleswig-Holstein und Hamburg kaum wahrnehmbar, der Wähler hört und sieht nichts von der parlamentarischen Arbeit. Die AFD ist dort einfach nicht präsent, daß ist für die AFD viel gefährlicher, als eine Beobachtung durch den VS (Ehranbietung).

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