2015 bei Stratfor heisst der Herausforderer „deutsche Technologie kombiniert mit russischem Raum und Rohstoffen“, wobei deutsch/französisch statt deutsch durchaus ebenfalls eine Option ist, bzw. Mittel- und Westeuropa zusammen mit Russland… das „alte Europa“, wie Rumsfeld das verächtlich nannte, als Paris, Berlin und Moskau gegen den Irakkrieg 2003 opponierten…
Und China, das aktuell näher an Russland heranrückt, der pazifische Gegner der USA, den zu „containen“ (einzudämmen) den USA nicht gelungen ist?
Die Herzland-Theorie von 1906 ist bei Brzezinski 1997 zu finden, er ist ein grosser BEwunderer von Dschingis Khans Mongolenreich: Identische Ausdehnung zu Russland+China.
Der „europäische Rand“ wurde aktuell bis in die Ukraine vorgeschoben, Europa einschl. Osteuropa ist NATO-Gebiet, also US-Vasallengebiet, denn so funktioniert das Imperium USA:
Deutschland ist nicht nur besetzt bis heute, sondern oberster Vasall der USA in der EU, der auch Vasall/Protektorat sein will oder sein muss, siehe die NSA-BND-Abhöraffäre, die der Vasall zu schlucken hatte, ohne aufzumucken.
Brzezinski nennt die US-Hegemonie als von idealistischen Vorstellungen getragen, also Freiheit, Menschenrechte, Demokratie. Theoretisch mag das einmal gestimmt haben, das muss dann jedoch lange vor dem Krieg 1898 gewesen sein.
Woodrow Wilson habe mit seinem idealistischen 14 Punkte Plan den 1. Weltkrieg beendet, Versailler Diktat etc findet beim US-Polen gar nicht statt… wenn man das liest, man fasst sich an den Kopf…
Amerikanischer Idealismus… ach du grüne Neune… natürlich lebt(e) man besser im US-Imperium als in Russland oder gar in China, aber ein wenig mehr Rationalität und Selbstkritik täte auch den US-Denkern gut, wäre dringend anzuraten… Mittel- und Südamerika haben die USA seit mehr als 100 Jahren brutal unterdrückt… und was sie sich im Nahen Osten erlauben, dieser neo-kolonistische Imperialismus, der ist schlimmer als es die europäische Kolonialherrschaft jemals war, die durchaus auch kein Ponyhof für die betroffenen Völker gewesen ist…
Wer ist dieser Autor, und von welchem Standpunkt aus betrachtet er die Welt? Aus welcher Perspektive?
Brzeziński wurde 1928 in Warschau als Sohn des polnischen DiplomatenTadeusz Brzeziński und Leonia Roman in Warschau geboren. Seine Familie, die zum polnischen Adel gehört, stammte aus Brzezany in Galizien in der WoiwodschaftTarnopol, später Ost-Polen, heute in der Ukraine. Der Name der Stadt Brzezany ist der Ursprung des Familiennamens.
Tadeusz Brzeziński war von 1931 bis 1935 in Deutschland eingesetzt. Von 1936 bis 1938 arbeitete er in der Sowjetunion während der Großen Säuberungen Josef Stalins. 1938 wurde er nach Kanada versetzt. Wegen der Jalta-Konferenz, die Polen der sowjetischen Einflusssphäre zusprach, konnte die Familie nicht sicher in ihre Heimat zurückkehren.
Der Zweite Weltkrieg hatte eine nachdrückliche Wirkung auf Brzeziński, der in einem Interview feststellte, dass die außergewöhnliche Brutalität gegenüber den Polen seine Auffassung der Welt geprägt habe. Diese Erfahrung habe ihn für die Tatsache sensibilisiert, dass Weltpolitik zum großen Teil ein grundlegender Kampf ist.[7]
Das muss man also wissen, und zwar bevor man dieses Buch liest. Auch als US-Karrierediplomat bis hin zum Nationalen Sicherheitsberater von demokratischen US-Regierungen blieb Brzezinski immer zuerst ein Pole, dessen Heimat Galizien von der UDSSR geschluckt wurde, und dessen Ansichten von der Welt überhaupt mit der Opferrolle Polens insgesamt zusammen hängen: Verraten und geopfert von England und Frankreich 1939, und endgültig auf der Konferenz von Jalta, der Polen den Sowjets zusprach.
Die polnische Exilregierung im 2. Weltkrieg, ansässig in London und Alliierter der Westmächte, könnte ermordet worden sein, und das von den Briten durch Sabotage in Gibraltar, weil sie der geopolitischen Einigung mit den Sowjets im Weg stand. Gewissermassen das historische Vorbild des Flugzeugabsturzes von Katyn, und die Polen haben das auch vielfach so gesehen… dunkle Mächte waren am Werk…
Die Polen sind -aus ihrer Sicht- immer nur Opfer gewesen, nie Täter, waren Spielball ihrer Nachbarn Deutschland und Russland über Jahrhunderte, Polen verschwand von 1795 bis 1916 ganz von der Landkarte, und die Polen sehnten sich nach einer starken Garantiemacht, die sie schützen solle.
Dass das Verhalten des von Deutschland und Österreich-Ungarn 1916 wieder errichteten Polen unter aller Sau war, jeder Nachbar, sogar die CSR attackiert und zu Gebietsabtretungen (zwischen den Kriegen) gezwungen wurde, und dass Polen die Minderheiten schrecklich behandelte, Deutsche, Juden, Ukrainer, das wird verdrängt: Polen ist ewiges Opfer… aus polnischer Sicht jedenfalls.
Und wer soll Polen schützen, wer kommt da infrage? Uncle Sam! Die USA. Als einzige Weltmacht sollen die USA Deutschland und Russland in Schach halten. Das grosse Schachbrett…
So einfach ist das… für einen Polen in den USA.
Das Buch von 1997, samt Vorwort des Rekord-Aussenministers der BRD:
Genscher schreibt:
Das Buch von Zbigniew Brzezinski ist — wie könnte dies anders sein — eine in mancher Hinsicht sehr amerikanische Antwort auf die Frage nach der künftigen Weltordnung
Polen (Herkunft) kommt gar nicht vor, und soll man das hier wirklich glauben?
Eine funktionierende transatlantische Partnerschaft erfordert ein politisch und wirtschaftlich geeintes, handlungsfähiges
Europa auf der Grundlage der deutsch-französischen Freundschaft.
Deshalb plädiert Zbigniew Brzezinski für ein stärkeres Engagement Amerikas bei der Einigung einer größeren, um die Staaten Mittel- und Südosteuropas erweiterten Europäischen Union.
Stabilität auf der eurasischen Landmasse kann nur mit, nicht ohne und schon gar nicht gegen Russland erreicht wer-den. Deshalb spricht sich Brzezinski für eine umfassende Partnerschaft des Westens mit einem demokratischen Russland aus.
Im Sinne eines »geopolitischen Pluralismus« ist der Westen deshalb aufgerufen, die politische und wirtschaft-liche Entwicklung aller dieser Staaten zu Demokratie, Rechtsstaat und Marktwirtschaft zu fördern.
Ist das Genschers Wunschdenken dessen, was die USA wollen, oder ist das der Inhalt dieses Buches? Offensichtlich ist auf jeden Fall, dass es ganz anders gekommen ist, siehe Ukraine, Sanktionen gegen Russland, siehe Stratfor 2015.
Was hat der Transatlantiker und US-Vasall Genscher da fabuliert? Den Inhalt des Buches, dem er ein Vorwort widmete, oder sein eigenes Wunschdenken einer idealisierten EU, die mit dem Hort von Freiheit und Menschenrechten (das sind die USA…) den Weltfrieden schützt?
Ist das Naivität, oder liegt das am Erscheinungsjahr 1997, vor 9/11, vor Irakkrieg, Serbienkrieg, Kosovokrieg, Libyenkrieg, Afghanistankrieg, … ?
1997 war Polen weder NATO noch EU-Mitglied.
Auch stellt sich die Frage, wie sich Brzezinski zum neuen Kalten Krieg gegen Russland positioniert, wenn er doch -angeblich- über Einfluss in der Obama-Adminstration verfügen soll.
Barack Obama beschrieb Brzeziński als „einen unserer überragendsten Denker“.[2] Sein Einfluss auf die Außenpolitik Barack Obamas ist jedoch umstritten.
Auch was Brzezinski 2012 schrieb, das ist eher als „mit Europa und mit Russland gemeinsam gegen China“ zu lesen, und nicht allzu weit vom Schachbrett 1997 entfernt:
anklicken zum vergrössern
Warum sinkt die Attraktivität der USA in der Welt? Wie verhängnisvoll sind die Symptome des inneren und internationalen Niedergangs der USA? Wie kam es dazu, dass die USA ihre einzigartigen Möglichkeiten nach dem friedlichen Ende des Kalten Kriegs vergeudet hat?
Weil die USA ein Schweinestaat/Schurkenstaat und Terrorist Nr. 1 in der Welt sind, Staatsmorde zu Tausenden mittels Drohnen begehen, und Angriffskriege en Masse führen, mit Lügen und Propaganda begründet…
Ist doch ganz einfach zu erklären, oder nicht?
Soll der US-Exilpole doch Noam Chomsky fragen, der sieht das genauso: Die USA sind der Terrorstaat Nr. 1 weltweit.