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Finanzierte das Deutsche Reich die Russische Revolution mit?

Fundstück:

Es war ein Brief von Ulrich Brockdorff-Rantzau vom 14. August 1915, der die Frage der finanziellen Unterstützung der Bolschewiki endgültig klärte. Dieser Brief, adressiert an den deutschen VizeStaatssekretär, fasste eine Diskussion zwischen Brockdorff-Rantzau und Gelfand-Parvus zusammen. Der Botschafter hat mit Nachdruck empfohlen, Gelfand einzusetzen, um Russland zu unterwandern, da „er ein äußerst wichtiger Mann ist, dessen außergewöhnliche Macht wir während des Krieges nutzen könnten.“

Aber der Botschafter fügte dem auch eine Warnung hinzu: Vermutlich ist es gefährlich, die Kräfte zu benutzen, die hinter Gelfand stehen, aber wenn wir ihre Dienste nicht in Anspruch nehmen, wird das nur unsere Schwäche demonstrieren, da wir fürchten, dass wir nicht in der Lage sind, sie zu kontrollieren.“ (Professor Z.A.B. Zeman, “Deutschland und die Revolution in Russland, 1915-1918. Dokumente aus den Archiven des Auswärtigen Amts”, London 1958, S. 4, Dokument 5) (Juri Lina „Under the Sign of the Scorpion“, 1998)

„Dann schätzte Helphand die „kompletten“ Kosten der Organisation der Revolution auf „ungefähr zwanzig Millionen Rubel“. Brokdorff-Rantzau erhielt aus Berlin die Befugnis, eine größere Vorauszahlung zu tätigen und Helphands Beleg in den Dokumenten lautet: „Von der deutschen Botschaft in Kopenhagen am 29. Dezember 1915 die Summe von einer Million Rubel in russischen Banknoten zwecks Voranbringen der revolutionären Bewegung in Russland erhalten; Unterschrift, Dr. A. Helphand“ (Zeitschrift des Royal Institute of International Affairs, London, April 1956, zitiert in „The Controversy of Zion“, S. 359)

Wer war dieser Parvus?

Bekannt wurde er, als er zusammen mit deutschen Regierungsstellen im Jahre 1917 die Reise Lenins im plombierten Wagen durch das Deutsche Reich nach Russland organisierte.

Die Strategie des Kaiserreichs hat funktioniert:

Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk wurde im Ersten Weltkrieg zwischen Sowjetrussland und den Mittelmächten geschlossen. Er wurde nach längeren Verhandlungen am 3. März 1918 in Brest-Litowsk unterzeichnet. Damit schied Sowjetrussland als Kriegsteilnehmer aus.

Bei dem Friedensschluss konnte vor allem die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL) ihre Vorstellungen hinsichtlich einer territorialen Neugliederung der ehemals russischen Gebiete durchsetzen. Die Regierung der Bolschewiki unterzeichnete den Vertrag angesichts der deutschen militärischen Drohung unter Protest, weil sie fürchtete, ansonsten den Erfolg der Oktoberrevolution zu gefährden. In der Sowjetunion und später auch in der DDR wurde dieser Vertrag als „Raubfrieden von Brest-Litowsk“ bezeichnet.[1][2]

Die Ukraine, die zuvor mit Unterstützung der Mittelmächte ihre Unabhängigkeit als Ukrainische Volksrepublik von Russland erklärt hatte, hatte bereits am 9. Februar 1918, ebenfalls in Brest-Litowsk, mit den Mittelmächten einen Separatfrieden unterzeichnet, den sogenannten „Brotfrieden“.[3] Somit war der Erste Weltkrieg in Osteuropa beendet.

Trotzki meinte zu Parvus:

„Parvus war ohne Zweifel einer der bedeutendsten Marxisten der Jahrhundertwende. Er bediente sich geschickt der marxistischen Methodologie, hatte einen ungeheuren Weitblick und behielt alle Ereignisse der Welt im Auge, die von Bedeutung waren. Diese Eigenschaften machten ihn zusammen mit seinem unerschrockenen Denken und seinem durch und durch männlichen Stil zu einem beispiellosen Autor. Seine frühen Arbeiten brachten mich den Problemen der sozialen Revolution näher und verwandelten die Machtübernahme durch das Proletariat von einem utopischen „Endziel“ in eine umsetzbare Aufgabe von heute.“ (Trozki, „Mein Leben“, S. 167)

Parvus und Trotzky waren Juden. Da ist sie wieder, die „jüdische Weltverschwörung“…

„Bereits 1895 hat Parvus einen Krieg zwischen Russland und Japan prognostiziert und vorausgesehen, dass dieser Krieg den Weg für die Russische Revolution ebnen würde. Kurz nach Ausbruch des Russisch-Japanischen Krieges startete er eine Kolumne für die Zeitschrift Iskra unter dem bezeichnenden Titel Krieg und Revolution (später neu aufgelegt in seinem Buch „Rossija i revoljuzija“), die mit folgendem prophetischen Satz eingeleitet wurde: „Der Russisch-Japanische Krieg ist die blutrote Dämmerung von bevorstehenden großen Ereignissen.““ (A.L. Parvus, „Rossija i revoljuzija“ (St. Petersburg 1906), S. 83)

Diesen Krieg haben, so liest man, die Japaner mit Krediten des Bankhauses Kuhn, Loeb & Co gewonnen. Dessen Chef hiess Jacob Schiff. Selbstverständlich ebenfalls Jude… geht gar nicht anders 😉

„Diese Kredite erregten weltweit Aufmerksamkeit und hatten große Folgen. Japan gewann den Krieg größtenteils dank der Munitionskäufe, die Schiffs Kredite ermöglichten. Einige in der japanischen Führung nahmen das als Indiz für die Macht der Juden auf der ganzen Welt, für ihre Loyalität untereinander und als Beweis für die Echtheit der Protokolle der Weisen von Zion. Im Jahr 1905 zeichnete Japan Schiff mit dem Orden des Heiligen Schatzes aus; und im Jahr 1907 mit dem Orden der Aufgehenden Sonne zweiter Klasse. Schiff war der erste Nichtjapaner, der diesen Orden im Kaiserlichen Palast von Kaiser Meiji persönlich verliehen bekam. Schiff hatte auch eine Privataudienz beim britischen König Edward VII im Jahre 1904.“ (Wikipedia)

Schiff soll auch die Bolschewisten mit 20 Millionen Dollar finanziert haben:

Die Revolution von 1917 wurde von Bankern aus London und New York finanziert, hauptsächlich von Jacob Schiff (einem Werkzeug der Rothschilds): „Heute liegen sogar Schätzungen von Jacob Schiffs Enkel, John Schiff, einem prominenten Mitglied der Gesellschaft von New York, vor, dass sein Großvater etwa 20.000.000 US-Dollar (entspricht 395.800.000 US-Dollar im Jahr 2013) für den endgültigen Triumph der Bolschewiki nach Russland hinein pumpte.“ (Cholly Knickerbocker, N.Y. American Journal, 3. Februar 1949)

Wen haben die Deutschen damals 1915 mit 1 Mio Rubel co-finanziert?

Zusammenfassend lässt sich wohl ohne Übertreibung behaupten, dass Parvus nur ein weiterer Rothschild-Agent war. Er bildete Trotzki aus – einen Menschewiken, der sich erst den Bolschewiken anschloss, als deren Revolution geglückt war – um die führende Position in der Bewegung einzunehmen.

Schreibt:

Das Reich nutzte die Chance, um „Ruhe im Osten zu haben“, der festgefahrene Stellungskrieg im Westen sollte ebenfalls beendet werden. Wie bekannt scheiterte Deutschland, und bat im Herbst 1918 um Waffenstillstand, war „im Felde unbesiegt“ und territorial unbesetzt. Der Waffenstillstand dauerte ziemlich genau 20 Jahre. Bis 1939… so hatte es der französische Marschall Foche vorausgesagt. Der Versailler Vertrag sei kein Friedensvertrag, sondern ein Waffenstillstand für 20 Jahre… weshalb nicht nur die Briten oft vom „2. Dreissigjährigen Krieg“ sprechen, und damit die Zeitspanne von 1914 bis 1945 meinen.

Bleibt zu klären: Warum finanzierten die jüdischen Banker aus London und aus New York die bolschewistische Revolution in Russland? Wie gut ist dazu die Quellenlage?

Das grosse Schachbrett: Der eurasische Balkan

… ist etwas grösser als der europäische Balkan, meint Brzezinski:

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Die kritische Zone umfasst auch Teile Afrikas, Ägypten gehört kaum zu Eurasien… Vorderasien nennt man das auch mal:  https://de.wikipedia.org/wiki/Vorderasien

Brzezinski meint dazu:

Der eurasische Balkan bildet den inneren Kern dieses gro-ßen Rechtecks und unterscheidet sich von seinem äußeren Umfeld durch ein besonderes Merkmal: Er ist ein Machtvakuum. Zwar sind auch die meisten Staaten der Golfregion und im Nahen Osten alles andere als stabil, doch üben im Endeffekt die USA dort eine Schiedsrichterfunktion aus. Die instabile Region steht mithin unter der Hegemonie einer einzigen Macht, die  einen mäßigenden Einfluß ausübt. Im Gegensatz dazu erinnert der eurasische Balkan wirklich an den uns aus der Geschichte dieses  Jahrhunderts vertrauteren Balkan in Südosteuropa:  Die dortigen Staaten sind nicht nur hochgradig instabil, ihre Lage und  innenpolitische Verfassung fordern die mächtigen Nachbarn zum Eingreifen geradezu heraus, und jeder widersetzt sich mit Ent-schlossenheit den Bestrebungen der anderen, die Vorherrschaft in der Region zu erlangen. Es ist dieses wohlvertraute Phänomen des Machtvakuums mit der ihm eigenen Sogwir-kung, das die Bezeichnung eurasischer Balkan
rechtfertigt.

Zum „mässigenden Einfluss“ der USA auf die Steinigungs- und Handabhackerstaaten im Nahen Osten muss ich irgendwas falsch verstanden haben. Saudiarabien gehört zu den miesesten Staaten dieser Erde, ganz besonders dessen Steinzeitreligion… ein Exportschlager bis zu den Salafisten nach Mitteleuropa.

Der Eurasische Balkan ist deshalb (nicht nur für das Anwaltsbüro von Ex-US-Aussenminister James Baker…) so interessant, weil es dort gewaltig viel Öl und Gas gibt: Irak, Libyen, Iran…

Schon jetzt ruft der wirtschaftliche
Aufschwung in Asien einen massiven Ansturm auf die Erforschung und Ausbeutung neuer Energievorkommen hervor, und es ist bekannt, daß die zentralasiatische Region und das Kaspische Becken über Erdgas- und
Erdölvorräte verfügen, die jene Kuwaits, des Golfs von Mexiko oder der Nordsee in den Schatten stellen.

Es geht selbstverständlich darum, diese Staaten zu beherrschen. Und die Pipelines.

Der eurasische Balkan besteht aus neun Ländern, auf die die obige Beschreibung mehr oder weniger zutrifft, und viel-leicht kommen bald zwei weitere Staaten hinzu. Die neun Länder sind Kasachstan, Kirgistan,
Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Aserbaidschan, Armenien und Georgien — alle gehörten einst zur früheren Sowjetunion — sowie Afghanistan. Die beiden Länder, die man hinzuzählen könnte, nämlich die Türkei und der Iran, sind politisch und wirtschaftlich wesentlich lebensfähiger; beide bemühen sich aktiv um regionalen Einfluß innerhalb
des eurasischen Balkans und stellen somit wichtige geostrategische Akteure in der Region dar. Zugleich sind beide für ethnische Konflikte anfällig. Käme es zur Destabilisierung eines dieser Staaten oder auch beider, wären die internen Probleme der Region nicht mehr zu steuern, und selbst eine regionale Vorherrschaft der Russen könnte dann womöglich nicht mehr verhindert werden.

Daher müssten die USA was genau tun?

Die USA sind zwar weit weg, haben aber starkes Interesse an der Erhaltung eines geopolitischen Pluralismus im postsowjetischen  Eurasien. Als ein zunehmend wichtiger, wenn auch nicht direkt eingreifender Mitspieler, der nicht allein an der Förderung der Bodenschätze in der Region interessiert ist, sondern auch verhindern will, daß Rußland diesen geopo-litischen Raum allein beherrscht, halten sie sich
drohend im Hintergrund bereit.

Das war 1997. 2015 ist man schon weiter.

Genau diese Überlegung hat der Pipeline-Frage für die Zukunft des Kaspischen Beckens und Zentralasiens eine so zentrale Bedeutung verliehen. Falls die wichtigsten Ölleitungen in die Region weiterhin durch russisches  Territorium zum russischen Absatzmarkt am Schwarzen Meer in Noworossijsk verlaufen, werden sich die politischen Konsequenzen, auch ohne daß die Russen die Muskeln spielen lassen, bemerkbar machen. Die Region wird eine politische Dependance bleiben und Moskau darüber entscheiden können, wie der neue Reichtum der Region verteilt werden soll. Wenn jedoch umgekehrt eine andere Pipeline übers Kaspische Meer nach Aserbaidschan verläuft und von dort durch die Türkei zum Mittelmeer und eine weitere durch den Iran zum Arabischen Meer führt, wird kein Staat das Monopol über den Zugang haben 

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siehe:  In der Türkei ist nach Regierungsangaben ein Anschlag auf eine Gaspipeline aus Iran verübt worden, die Gaszufuhr sei gestoppt worden. Laut dem türkischen Energieminister Yildiz verursachte der nächtliche Angriff eine Explosion. 28.7.2015. Pipeline ist schon fertig.

Waren sicher die Russen 😉

Die geostrategischen Implikationen für die USA liegen auf der Hand: Amerika ist geographisch zu weit entfernt, um in diesem Teil Eurasiens eine beherrschende Rolle zu spielen, aber es ist zu mächtig, um unbeteiligt
zuzusehen. Alle Staaten der Region betrachten Amerikas Engagement als für ihr Überleben notwendig. Rußland ist einerseits zu schwach, um die Region wieder unter seine Herrschaft zu zwingen oder andere davon fernzuhalten, und andererseits zu nahe und zu stark, um ausgeschlossen zu werden.

Die Staaten, die Amerikas stärkste geopolitische Unterstützung verdienen, sind Aserbaidschan, Usbekistan und (außerhalb dieser Region) die Ukraine, da alle drei geopolitische Dreh- und Angelpunkte darstellen. Die Rolle Kiews bestätigt fraglos die These, daß die Ukraine der kritische Punkt ist, wenn es um Rußlands eigene künftige Entwicklung geht.

Warum jetzt der Atomvertrag mit dem Iran, den Israel so sehr bekämpft?

Letztendlich wird wohl die Zukunft Zentralasiens von noch komplexeren Umständen abhängen und das Schicksal seiner Staaten von  dem schwierigen Wechselspiel russischer türkischer, iranischer und chinesischer Interessen bestimmt sein.

Und natürlich von deren jeweiligem Verhältnis zu den USA. Oder nicht?