wtf… Billy Six redet von „verrecken lassen“?

Das ist eine schwere Beschuldigung des Auswärtigen Amtes unter Aussenminister Heiko Maas.

Ob er diese schweren Anschuldigungen in den nächsten Tagen relativieren wird, darauf darf man gespannt sein.

Hinter den Kulissen dürfte das Hauen und Stechen (das framing…) längst begonnen haben, um „die Wahrheit“ an die veröffentlichte Meinung anzupassen, die von einem Kampf der Bundesregierung zur Befreiung von Six berichtet… der offenbar aber nicht stattfand?

Zuletzt wurde der Fall auch in Deutschland zum Politikum: Die AfD warf der Bundesregierung vor, sich wegen Six‘ politischer Einstellung nicht mit genug Nachdruck für dessen Freilassung einzusetzen. Der Brandenburger Landtag forderte am Donnerstag die Freilassung des deutschen Journalisten. Auch die Eltern des Journalisten hatten der Bundesregierung zuletzt mehrfach vorgeworfen, sie setze sich zu wenig für die Freilassung ihres Sohnes ein und habe auch nicht gegen dessen Verhaftung protestiert. Das Auswärtige Amt wies die Vorwürfe zurück.

So ganz genau weiss ich noch nicht, was ich hiervon halten soll:

Nicht so unter Heiko Maas. Im Gegenteil: Das Auswärtige Amt hätte „Dienst nach Vorschrift“ getan, um dem Vorwurf zu entgehen, nichts gemacht zu haben. Das Auswärtige Amt und Heiko Maas hätten nach ihren Erkenntnissen die Freilassung eher blockiert als gefördert. Das habe sie sehr enttäuscht, so Ute und Edward Six:

„Unsere Enttäuschung und Wut ist umso größer, da wir gesehen haben, dass es nur weniger Tage bedurfte, um Billy freizulassen. Seit der Kontaktaufnahme von Herrn Bystron und seiner Frau zum Außenminister Lawrow vergingen nur drei Tage, bis Billy freikam. Wäre das nicht geschehen, wäre Billy wohl heute immer noch eingesperrt. Ebenso wurden Journalisten aus anderen Ländern innerhalb weniger Tage freigelassen, nachdem sich deren Regierung für deren Freilassung eingesetzt hatten. Nur unser Sohn musste fast vier Monate im Gefängnis ausharren, weil seitens unserer Regierung dieses Engagement ausblieb.“

Bystron selbst schrieb in einer Pressemitteilung: „Sollten sich die Vorwürfe der Eltern bewahrheiten, muss es Konsequenzen im Auswärtigen Amt haben. Heiko Maas sollte dann zurücktreten.“

Heiko Maas war schon als Justizminister ein Vollhonk, warum sollte er also als Aussenminister was taugen? Lawrow scheint mehr geholfen zu haben:

Armin-Paul Hampel (AfD)  dankte ausdrücklich dem russischen Außenminister Sergej Lawrow, der all seinen Einfluss für die Freilassung eingesetzt habe.

Allerdings fallen die Unterschiede extrem auf, wenn man den Medienrummel und den Hype um Deniz Yücel mit dem Fall Billy Six vergleicht. So gesehen stimmt das mit dem Gesinnungsstaat offenbar doch irgendwie… und die deutsche Regierung war dumm genug, ein sehr belastendes Indiz zu liefern für diese „Verschwörungstheorie“?

Schaun mer mal, ob da noch jemand zurück rudern wird…

13 Gedanken zu „wtf… Billy Six redet von „verrecken lassen“?“

  1. Billy Six und sein Vater regen sich zu Recht auf. Die BRD zahlt Millionenlösegelder für vertrottelte Erlebnisurlauber und zwar jeden! Wenn das AA nun nach politischen Wetterlagen statt Gesetzen handelt, kann das niemandem gefallen. Es bleibt jedoch absehbar folgenlos und der BRD Wahnsinn hat Methode, leider.

    1. Das AA handelt durchaus nicht nach Wetterlage, sondern gesetzmäßig und planmäßig im Sinne des Schuldkults.

      BundestagsVize Roth und Oppermann haben unmittelbar nach dem Anschlag in Christchurch zusammen mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aimann Mazyek, persönlich und schuldbewusst in der neuseeländischen Botschaft in Berlin vorgesprochen, um zu “kondolieren“.

      Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aimann Mazyek, hat laut Pressemitteilungen dem neuseeländischen Botschafter erklärt
      “Wir sind alle Neuseeländer !“
      Ist kein Aprilscherz, Mazyek hat dieses wirklich so formuliert.

      Deutschland ist eine Irrenanstalt !

    1. Henning Müller, bei aller Wertschätzung bezüglich anderer Beiträge, die Geschichte um Billy Six glaube ich nicht.

      Nichts für ungut, nur so als Meinungsbild. Gegenentwurf, in aller Kürze: Der Gute ist eine Unterart des vielzitierten „Russentrolls“. Muß ja auch nicht stimmen. Beste Grüße

  2. @Jaja schreibt, er glaube die Geschichte um Billy Six nicht.

    Nun, wenn man etwas recherchiert, formt sich und nach ein Bild.
    Bei Red Globe (http://www.redglobe.org/lateinamerika-karibik/venezuela/9020-putschplaene-in-venezuela-aufgedeckt) findet man interessante Artikel zu einer Person mit Namen Julio Borges , der offenbar tief in d ie Putschpläne gegen Maduro involviert ist.
    Der Artikel ist vom April 2017.
    Und wen traf Merkel im September des gleichen Jahres?
    Genau jenen Herrn Borges.
    Im August 2018 wurden „Beweise“ für den Drohenangriff veröffentlicht und hier wird erneut Julio Borges als Drahtzieher genannt, der offenbar gute Ami-Kontakt habe.

    Maduro hin – Diktatur her.
    Alles haben sich Regierung und Geheimdienst sicher nicht aus den Fingern gesogen und so wird auch die Verhaftung von Six plausibel, da er als Deutscher zwangsweise ins Visier geriet.
    Six selbst war anfangs ahnungslos, merkte aber dann bei seinen Gesprächen mit Beteiligten des Anschlags, das etwas oberfaul im Staate Dänemark sei.
    Diese Geschichte erscheint mir erheblich authentischer als das Geschwätz von Nils Annen oder das über Russen-Trolle.

    1. Henning Müller, es ist mir nicht ganz klar, ob sie mit Geschwätz meine Aussagen meinen, oder eventuelle Informationen, die meinem vermeintlich fehlerhaften Meinungsbild zugrundeliegen.

      Die Bundesregierung wird verkörpert von Denis Yüksel und solcherlei Finsterlingen. Billy Six geistert auf anderen (Ab-)Wegen durch die Landschaft. Schon in der Ukraine hat er Wunder gewirkt, auch in Nordafrika und auf der Balkanroute ist er herumgespukt. Er ist aber nicht antideutsch, sondern nur ein bißchen regierungskritisch. RT-Nuoviso-Niveau. Martin Lejeune für auch Arme. Jetzt hat ihn dann angeblich eine bestenfalls mittelgroße dt.Oppositionspartei aus einer antiamerikanischen Diktaturhaft herausgepaukt, Petr Bystron ist quasi auf den Spuren Thor Heyerdahls im Einbaum hinübergerudert, und hat dort flammende Reden gehalten, bis die Tore sich öffneten. Billy Six und seine Barttracht soll der Menschheit unbedingt erhalten bleiben, kein zweiter Lee Harvey Oswald diesesmal. Dafür venezolanische Putschisten, angetrieben von sauberer Merkel-Energie. Deutschland als Kompetenzzentrum für Drohnenkriege (die Bundeswehr kennt mehrere Telefonnummern von Firmen im Ausland, wo man tatsächlich Drohnen kaufen oder mieten kann).

      Wenn das Ihr Standpunkt sein sollte, frage ich mich langsam wo wir hier enden wollen. Oder nein, frage ich alle. Unnötigerweise, das wiederum räume ich gerne ein.

      1. @jaja, was wollen Sie mir eigentlich sagen?

        Sie glauben meiner Unterstellung – die deutsche Regierung wirkte am Putsch in Venezuela offiziell und inoffiziell mit – nicht, und stellten dagegen ihre These eines Russen-Trolls in den Raum.

        Ich brachte dann weitere Indizien für eine Involvierung höchster Kreise zur Person Julio Borges (die als wesentlicher Drahtzieher gelten soll), und wo sogar Interpol mit einer Suche beauftragt wurde, und sie kommen dann mit einem großen Topf „Leipziger Allerlei“, wo sich jeder nach Bedarf bedienen kann.

        Vielleicht gehen wir nochmals zurück auf Los und begründen unsere Annahmen.

        Wir müssen hier sicher nicht erörtern, daß Geheimdiplomatie und Intrigenspiel zur hohen Kunst der internationalen Politik gehören, zwecks Durchsetzung bestimmter Interessen.
        Billy Six hat nun aufgrund seiner Erfahrungen im Gefängnis eine These formuliert, die ziemlich brisant ist und der Bundesregierung gefährlich werden könnte.
        Das die Russen, dieser These ggf. Vorschub leisten, werde ich nicht bestreiten, aber das ist ja nicht der Punkt, um den es geht, sondern das Thema war, beteiligen sich „diverse Fachkräfte“ im Auftrag höchster deutscher staatlicher Stellen am Sturz fremder Regierungen und könnte Herr Six hier zwischen die Fronten geraten sein, weil er zufällig vor Ort war?

        Wenn es nicht zu aufwendig ist, würde ich dazu gerne nochmals ihren Standpunkt hören, weil das bislang Gesagte etwas „unverständlich“ rüber kam.

        Übrigens, mit Geschwätz betitelte ich die Aussagen der bundesdeutschen Regierung, die ggf, auch eine Russen-Troll These favorisieren würde, denn diese Klaviatur wurde in Berlin schon desöfteren bedient, wenn es erforderlich wurde.

        1. Klar, dem kann ich weitgehend zustimmen.

          Durch die Überspitzung versuche ich gelegentlich einen Denkanstoß zu geben. Vielleicht sogar mir selbst.

          Daß der deutsche Botschafter in Venezuela aufgefordert wurde, ganz undiplomatisch Partei für einen Usurpator zu ergreifen, und dann mit seiner Ausweisung als Agent die Rechnung bekam, das kann man nachlesen. Er selbst sah das angeblich kommen und war nicht so begeistert, aber Außenminister Heiko der Große überblickt halt das große Ganze.

          Das ist ganz unverschworen ein recht deutlicher Beleg für deutsche Aktivität in diesem von außen verstärkten Konflikt in Venezuela. Daß darüber hinaus die Namhaftwerdung von irgendwelchen Attentätern oder Drahtziehern nötig wäre, stelle ich in Frage, und bin bezüglich der Informationen skeptisch.

          Billy Six war nicht zufällig dort, wie meinen Aufzählungen zu entnehmen, sondern stürzt sich überall ins Getümmel. Das führt mich automatisch zur Frage, in wessen Auftrag. Daß sich mit dem von ihm gelieferten Reportagen/Berichten, was auch immer, ein Leben gegenfinanzieren ließe, da bin ich leider skeptisch. Also führt er da irgendwas auf. Provokationsjournalist. Das ist meine Schlußfolgerung. Sicher selbstgenügsam, dem Vorwurf stelle ich mich.

          Es gilt zur Zeit die Spekulationsstufe „die Amerikaner machen Druck, aber gehen nicht rein“, Hilfskonvois, Benefizkonzerte an der Grenze, mediale Inszenierungen – alles spricht dafür. Deutschland verjazzt seinen Kredit in Südamerika (die anderen Länder schauen ja auch hin), aber bei unserer „Während uns die Sintflut“-Politik kann das nicht verwundern.

          Alles traurig genug. In Billy Six steckt für mich daher einfach keine vergleichbare Sprengkraft. Egal was er tut.
          (Von dem, was in der Bundespressekonferenz unter „Russentroll“ auftaucht, ist das alles recht weit entfernt, solche evtl. dort getroffenen Aussagen sind, wie Sie sagen, so wert- wie inhaltslos) Das soll der Tiefe und der Qualität Ihrer wie gesagt schon häufig geschätzten Recherchen keinen Abbruch tun.

          Gruß

  3. Haha, noch ein Nachtrag: Billy Six sitzt bei Heiko Schrang (Video ganz neu, von gestern) und „packt aus“: seine Eltern haben auch mit Denis Yüksel gesprochen, während er in Venezuela im Knast saß. Es ginge doch um den Journalisten, nein, es ginge um den Menschen, sagt er.

    Ich verweise auf meinen Benutzernamen.

  4. So unterschiedlich sind halt die Geschmäcker.

    Hagen Grell ist einer der Wenigen, der ein Thema halbwegs ordentlich aufbereiten kann, auch wenn ich dabei nicht immer seinen Intentionen folge.
    Bei Oliver Janich darf man sich dagegen mit anderthalb- oder zweiminütigem Scrollen nach Beiträgen unterhalten, die dann nach Nichtauffindung mit der Aufforderung „sucht es Euch selber“ abgeschlossen werden.
    Ja, so was „fetzt“, aber wie gesagt, alles eine Frage des Geschmacks. 😉

    @jaja, den Schrang-Beitrag habe ich auch gestern gesehen und Schrang war der Erste, der auch mal wegen des Verdachts von Billy Six nachgehakt hat. Leider faßte er da nicht weiter und tief genug nach und Six wird nicht alle Joker – falls er diese überhaupt hat – zu früh auf den Tisch legen.
    Doch wer weiß, der unerbittliche Turnaround der politischen Landschaft könnte auch in einigen Monaten den Mainstream (zumindest teilweise) umleiten, was dann ggf. bewirkt, das sich die schlafmützige Presse endlich mal in Bewegung setzt.
    Die Erinnerungen an Frühjahr/Sommer 1989 werden übrigens immer lebendiger.

    In welchem Rahmen sich Six finanziert, kann ich nicht sagen, aber wer seine Reportagen gesehen hat, weiß, daß er sich um eine ausgewogene Berichterstattung bemüht.
    Die ganze Familie bummelt permanent um die Welt, wie man den Facebook-Konten der Familienmitglieder entnehmen kann.
    So weiß ich z.B. von 2 Weltenbummlern aus meine Nähe, daß sie ihre Kosten z.T. damit decken, daß sie ihre Fotos an Leica verkaufen und Hintergrundbilder für Werbung liefern.
    Manchmal geht sogar etwas ganz ohne VT – aber eben nur manchmal. 😉

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