Es war der Spiegel, ausgerechnet, der fuer das Skandaelchen verantwortlich ist:
Der grosse Schiss vor dem anerzogenen Tabu quillt aus jedem einzelnen Satz:
Der Vorgang, über den zuvor die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet hatte, war überaus irritierend: Im Vorwort des Buches wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Sinne der Verschwörungstheorie einer „Umvolkung“ eine „Überwältigung der ethnisch-deutschen Bevölkerung“ vorgeworfen. Auschwitz sei ein „Mythos“, welcher „der Diskussion entzogen werden soll“, schreibt Sieferle. Der Jury-Vorsitzende Andreas Wang hatte der „tageszeitung“ gesagt, „dass das Buch die Liste nicht gerade ziert“. Womöglich enthält das Buch strafbare Inhalte. Die begriffliche Verbindung von Auschwitz und „Mythos“ weist eine Nähe zum strafbaren Ausdruck der „Auschwitz-Lüge“ auf.
Auschwitz-„Mythos“ und Opfertod
Der „Gegner des Programms der Multikulturalität“ sei das „indigene Volk“, steht in dem verschwörungstheoretischen, rechtsextremen Buch. „Der Nationalsozialismus, genauer Auschwitz, ist zum letzten Mythos einer durch und durch rationalisierten Welt geworden“, steht in diesem Buch. Antifaschismus sei Antigermanismus. Und: „Die Juden, denen ihr Gott selbst die Ewigkeit zugesichert hat, bauen heute ihren ermordeten Volksgenossen in aller Welt Gedenkstätten, in denen nicht nur den Opfern die Kraft der moralischen Überlegenheit, sondern auch den Tätern und ihren Symbolen die Kraft ewiger Verworfenheit zugeschrieben wird“, schreibt Rolf Peter Sieferle.
Die indigenen Deutschen müssen sich demnach dringend wehren. Sieferle schrieb, bevor er sich im Herbst 2016 das Leben nahm: „Ultima ratio der Politik ist der Krieg: die Bereitschaft zur Selbsthingabe des Individuums für eine höhere Sache, für eine Gemeinschaft, zum Opfertod.“
Mehr als „Political Correctness“
Es geht bei der Jury-Entscheidung und der Suche nach dem Verantwortlichen dafür nicht um Albernheiten der Political Correctness, die eine oder andere unglückliche Formulierung. Es geht um die rechtsextreme Substanz. Sieferle trommelt unüberhörbar für die Endschlacht. Das späte Denken dieses alten, kranken Mannes, der als Student im linksradikalen SDS wirkte, war durch und durch antifreiheitlich und ressentimenterfüllt. Es wurzelt in Ideen der völkischen Rechten, die dem Nationalsozialismus vorangingen.
Im Jargon der Feinde der Weimarer Republik nennt Sieferle bürgerliche Parteien und Medien „Systeme ohne Werte, Ziele und Programme“. Migranten werden zu „Barbaren“. In Gänsefüßchen: „Auschwitz“. Die jüdischen Opfer: die „ominösen sechs Millionen“. Die Verschwörungstheorie einer Umvolkung als Empfehlung der Kulturredaktion – gut, dass sie reagiert hat.
Da versteht man doch irgendwie, dass sich Sieferle umgebracht hat. Solch Blasphemie haette er sowieso nicht ueberlebt. //sarkasmus off
Der Spiegel-Redakteur, der Sieferle im Alleingang auf die Liste der empfehlenswerten Sachbuecher setzte, trat brav zurueck, wie ueblich, und heimlich grinste er ueber seinen gelungenen Coup?
Es lohnt sicher, das Buch zu lesen, die Rezensionen klingen vielversprechend. Antaios, Kubitschek, waren die nicht bei Amazon rausgeflogen?
Die Albernheiten des Gesinnungsstrafrechts § 130 fallen dem Bananenstaat immer wieder auf die Fuesse. Gut so. Da helfen nur noch mehr Wahrheitsministerium, noch mehr Maas-Zensur, und noch mehr Tabus fuer noch mehr Sühne.