Hat Adrian Ursache nun geschossen oder nicht? Gutachter-Plage vor Gericht

Er selbst behauptet, er habe nicht geschossen. Die Anklage behauptet, er habe auf die Polizei geschossen. Von den Beweisen haengt es ab, ob er wegen Mordversuch verurteilt wird, oder glimpflich davon kommt (bzw. wie lange er in der Psychiatrie wird bleiben muessen).

Hier sind die aelteren Beitraege dazu:  http://fatalistblog.arbeitskreis-n.su/tag/reichsbuerger/

Er durfte irgendwann wieder in den Saal, aus dem man ihn wegen seiner Reichsspinnereien verwiesen hatte, Ende Nov. 2017 war der Stand ungefaehr so:

Prozess gegen Adrian Ursache: 9. Prozesstag mit Zeugenbefragung

Hatte der 43-Jährige zu Beginn des Prozesses noch wortreich bekundet, dass er ein für ihn zuständiges „deutsches Gericht auf dem Boden des Grundgesetzes in der genehmigten Fassung von 1949“ verlange, ist seine neue Strategie demonstrative Nichtteilnahme. – Quelle: https://www.mz-web.de/28968112 ©2017

Kein Wunder, dass er rausflog.

Der Kern von Ursaches Weltbild: Eliten versklaven die Massen, indem Menschen zu juristischen Personen erklärt würden. Mit der „Fiktion einer Demokratie“ würden Bürger ruhiggestellt, er aber werde dabei nicht mitmachen.

Das ist so eine Art Sekte, diese „Bin Mensch, keine Person“-Spinner, zu denen auch Michael Grawe vom Kulturstudio gehoert.

Zum Wichtigen: Die Schuesse des SEK auf Adrian:

Der 28-Jährige SEK-Beamte tritt wie später auch einer seiner Kollegen mit Perücke auf. In kurzer Abfolge will er damals fünf Schüsse gehört haben, erst  zwei, dann weitere drei. Ursache, den er kurz zuvor noch gesehen habe, wie er auf seine Kollegen zielte, habe nach den ersten Schüssen „Wirkung gezeigt“, sei „schockstarr“´gewesen. Dann sei sein Arm wieder hochgekommen. „Und dann hat er geschossen.“

Adrian Ursache im Gerichtssaal

Adrian Ursache im Gerichtssaal

Foto:

Steffen Könau

Warum die  Munition Marke Action 5 die beabsichtigte Wirkung nicht entfaltete, blieb offen. Das Geschoss ist nämlich so konstruiert, dass es sich nach einem Treffer im Körper der  Zielperson aufspreizt und so eine größere Wucht erzeugt.

Warum die bei Ursache nicht eintrat, konnte der Beamte nicht erklären. – Quelle: https://www.mz-web.de/28968112 ©2017

3 Treffer, ein Lungensteckschuss darunter, und dann hebt der Angeschossene den Arm mit dem Revolver und feuert?

Erstaunlich, oder nicht?

1 Tag spaeter ging es weiter: 29.11.2017

Halle (Saale) – Am Nachmittag holt Jan Stengel den Karton mit dem Helm zurück. „Wir schauen uns das mal an“, sagt der Vorsitzende Richter der Großen Strafkammer, die seit Anfang Oktober auf der Suche nach der Wahrheit über einen Schusswechsel ist, der sich im August 2016 in Reuden (Elsteraue) ereignete.

Mitglieder eines Sondereinsatzkommandos der Polizei hatten damals das Grundstück des Mannes gestürmt, der heute wegen versuchten Mordes angeklagt ist. Adrian Ursache, 43, Ex-Mister Germany, Handyverkäufer und Solar-Unternehmer, soll damals versucht haben, einen der Beamten mit einem gezielten Schuss zu töten.

– Quelle: https://www.mz-web.de/28975844 ©2017

Man muss sich das klarmachen: Es sind keine Beweise vorhanden, sprich keine eindeutig zuordbaren Geschossteile von Adrians Schuss auf die Polizei!

Wenn er jemanden in den Hals schiesst, dann kann man das nachweisen. Wenn er jemandem gegen den Helm schiesst, dann gibt es eine typische Beule (wir reden von KK, hindurch schiessen ist nicht…)

Doch auch der Helm auf dem Richtertisch gibt keine Antwort auf die Frage, wie sie die Kugel nach nur vier bis sechs Metern als „Geschossrest“ (K.) im Halstuch des Beamten landen konnte. K. hat den Helm und auch die drei am Schusswechsel beteiligten Handfeuerwaffen untersucht, er könne jedoch nicht sagen, ob eine etwa einen halben Millimeter große Beschädigung am Visier tatsächlich von einer Kugel aus Ursaches Revolver verursacht worden sei.

Ebenso wenig lasse sich sicher feststellen, ob der gefundene Geschossrest mit 1,7 Gramm Gewicht überhaupt aus der eigentlich nur für Schrotmunition geeigneten Waffe stamme. „Es ist plausibel, aber eine Zuordnung ist nicht möglich.“

– Quelle: https://www.mz-web.de/28975844 ©2017

Das heisst?

Keine Beweise dafuer, dass Ursache ueberhaupt geschossen und getroffen hat. (bei Uwe Boehnhardt im Womo Eisenach war das anders. Der hatte 6 Munitionsteile im Schaedel…)

Aber er sei kein Mediziner und einen Untersuchungsauftrag zur Rekonstruktion des Geschehens am Tattag habe er nicht erhalten. Deshalb auch wurde der von Ursache verwendete Revolver der Marke Arminus, der eigentlich zu Jagd auf Kleingetier gedacht ist, nur mit Platzpatronen beschossen. Aussagen zum Flugverhalten richtiger Kugeln, die aus der Waffe verschossen würden, könne er nicht treffen, so der Experte.

Die Waffe habe einen größeren Laufdurchmesser als die Kugeln, theoretisch könnten die also trudeln, aber auch geradeaus fliegen. „In Absprache mit dem Untersuchungsführer wurde auf eine Beschießung verzichtet, weil die Gefahr bestand, dass die Waffe dabei zerstört wird.“

– Quelle: https://www.mz-web.de/28975844 ©2017

Beschossen hat er die (aufgebohrte Schreckschusswaffe?) nicht, weil die gar nicht fuer scharfe Munition ausgelegt sei.

Haetten sie doch bloss das BKA beauftragt…

Axel K., Diplomphysiker und Schusswaffenexperte des Landeskriminalamtes in Magdeburg, soll an diesem Tag helfen, Licht in die fünf bis zehn Sekunden zu bringen, nach denen Ursache von drei Schüssen des SEK getroffen in Lebensgefahr schwebte, während ein SEK-Beamter bemerkte, dass ihn ein Geschoss am Hals verletzt hatte.

Beim BKA wird alles immer so geklaert, wie es erwuenscht ist. Die besten Gutachter weltweit. Aber nur fuer die Anklage…

Beim LKA-Forensiker bleiben Zweifel. Aber der Revolver war’s irgendwie schon:

Das auf zwei Millimeter zusammengedrückte Geschoss, das den SEK-Beamten mit der Nummer ST 325 verletzte, enthalte neben Blei auch Kupferspuren. „Wie die Kaliber 22 Patrone, die sich noch im Arminus-Revolver befand.“ (mz)

Die Behoerdenmun (aus den Glock Pistolen 9 mm) passe nicht. Schlecht fuer Adrian.

Neuester Bericht: 5.12.2017

So stellt man sich das vor: Widersprueche treten auf und werden dargestellt:

Mario Schulz ist als Diplomphysiker sachkundig für Schmauchspuren, er hat Kleidungsstücke,Waffen und Projektile untersucht, die am Tattag sichergestellt wurden. Nach einer Untersuchung unter dem Rasterelektronenmikroskop habe er an einer von Ursache getragenen Jacke Schmauchspuren im rechten Ärmelbereich feststellen können, bestätigt er die These der Staatsanwaltschaft, dass Ursache aus einem Kleinkaliberrevolver Marke Arminus wirklich geschossen haben könnte. Am Schutzhelm des Polizisten allerdings, den die Kugel getroffen haben soll, ehe sie den Beamten im Halsbereich verletzte, fanden sich keine Bleipartikel. „Aber Blei würde bestimmt einen Abdruck geben“, meint Schulz. – Quelle: https://www.mz-web.de/29024016 ©2017

Die Geschichte der Anklage stimmt wohl nicht: Der Helmtreffer ist Fiktion. Kein gezielter Kopfschuss auf die Polizei.

Andererseits ist wegen des Schmauches klar: Adrian hat geschossen.

Stumpfe Gewalt ist nicht Schuss… Hallo?

Ebenso wenig wie Knut Brandstätter, ein Rechtsmediziner von der Uni Magdeburg, der die Wunde des SEK-Mannes begutachtet hat. Die habe für „intensive stumpfe Gewalt“ gesprochen, die von vorn auf den Hals ausgeübt worden sei. Dass die von ihm geschilderte Art der Verletzung auch von einem Mückenstich hätte stammen können, wie Verteidiger Hartwig Meyer ihm vorhält, bestreitet Brandstätter. „Einen Mückenstich hätte ich erkannt.“ Wie genau die Schussverletzung sich erklären lässt, weiß der Gutachter dagegen nicht. Auch ihm fehlen Kenntnisse über die Schutzausrüstung des SEK. – Quelle: https://www.mz-web.de/29024016 ©2017

Da sieht man wieder einmal, wie schlecht die Gutachten in Strafprozessen sind. Beim NSU eine regelrechte Stümper-Parade.

Hat er nun abgedrueckt, im Sinnen von willentlich, oder hat er nicht?

Ausschließen wollte Marko Weber auch nicht, dass der Treffer, der Ursaches Unterarm glatt durchschlug, einen sogenannten monosynaptischen Reflex ausgelöst haben könnte, der zur Betätigung des Abzuges führte. Er zweifle jedoch an, dass diese körperliche Reaktion, die einen Reiz aufs Rückenmark übertrage und von dort aus sofort zu einer Fingerbewegung führe, genug Kraft mobilisiere.

Der Prozess wird in der kommenden Woche fortgesetzt.  (mz)

Mo 11.12.17, Di 12.12.17, Mo 18.12.17 und Di 19.12.17 jeweils 9:00 Uhr in Saal 90 des Landgerichts Halle (Saale)

Fazit und Prognose:

Adrian Ursache wird nicht wegen Mordversuch verurteilt werden. Laecherliche Verletzungen bei den Polizisten, unklar woher stammend, kein gezielter Schuss auf die Polizei.

Adrian selbst wurde schwer verletzt, das wird ihm beim Urteil helfen.

Widerstand gegen die Staatsgewalt, unerlaubter Waffenbesitz, gefaehrliche Koerperverletzung, was wird er bekommen?

5 Jahre, oder weniger?

17 Gedanken zu „Hat Adrian Ursache nun geschossen oder nicht? Gutachter-Plage vor Gericht“

  1. Oder wie der Gutachter sagte: „ein Mückenstich war es nicht. Den hätte ich erkannt!“

    Insofern kommt eine Mücke als Täter nicht in Frage (außer wenn sie eine mückenuntypische Waffe benutzt hat).

    1. Es gab offenbar keine vernuenftige Beweissicherung nach dem Schusswechsel, so es denn einer war.
      So wird Absprachen der Polizisten untereinander und Vertuschung durch politische Einflussnahme Tuer und Tor geoeffnet.

      Die Gutachten sind erbaermlich, eben weil so viele Dinge gar nicht vorlagen. Ausruestung, Waffen etc.

      1. Was aber vorliegt, ist ein Ausredenkatalog etwa im Umfang des Telefonbuchs von Peking.

        Das beschießen der (mutmaßl. Tat-)Waffe hätte zur Zerstörung führen können? Also hat der Ursache bei seinem Schuß möglicherweise sich selbst dem Leben entziehen wollen, anstatt andere verletzen? Und was wäre so schlimm daran wenn es die Waffe zerstört, da ja eh kein Projektil zum Vergleich vorliegt? Auf so eine Randzündungspatrone kann man zur Not auch mit dem Hammer draufhauen, das tut nur in den Ohren weh.
        Wenn es keiner der amtlichen Köterrassenangehörigen (gesetzl. geschützte Bezeichnung) schafft, können sie diese amerikanischen Kinder beauftragen (die werfen einen Stein drauf):
        https://www.youtube.com/watch?v=S4FQ4r_KY98
        bei 2:47 sieht man am Kind eine kleine Mückenstichähnliche Verletzung, vermutlich von einem Querschläger-Fragment des Projektils.

        Würde zur Story eines Helmtreffers ziemlich genau passen.
        Aber auch zu einem Bodentreffer evtl.

        Naja, wir wollen es ja gerichtsfest haben. So wie den NSU hahahaha hoppla entschuldigung ich soll ja mit den Witzen aufhören.

          1. Ach sie haben doch ein Projektil, da irrte ich wohl mal wieder. So ein Trommelrevolver hat ca. 6 Schuß, also sollten ca. 6 Patronen drinstecken. Wenn man nur mit einer in eine Schießerei geht, ist es eine Art russisches Roulette. Also jetzt evtl. noch 5 in der Trommel. Da verschießt man 1 auf ein hartes und 1 auf ein weiches Ziel, und wenn die Wumme kaputtgeht verschießt man die anderen mit einem ähnlichen, oder einem Testgerät.
            Dann hat man Vergleichsprojektile.
            Am besten schießt man gleich noch mit einem auf einen Helm, z.b. von hinten aufs Asservat.

            Wenn man das nicht macht, sondern so einen lächerlichen Eiertanz als Prozeß, erzeugt man nur wieder neue Reichsbürger. Vielleicht ist das ja das Ziel.

          2. die huelsen bleiben doch drin im revolver… also muss es eine huelse geben, deren -verschossenes- Projektil hinsichtlich material zur beule am helm passt, und zu Munteil im Halstuch. So meinte ich das,weil… Laufspuren etc. bei laufuebergroesse und so kurz… nee, das faellt aus.

  2. Ja klar, auch Projektil-Hülse könnte man abgleichen. Laufspuren hab ich aus dem Grund auch weggelassen. Solange die Hülse noch drin ist in der Trommel, sollte es wirklich einfach sein.
    Ich ging davon aus, daß die anderen ca. 5 Patronen ja identisch sein sollten, und man damit alles mögliche reproduzieren kann.
    (So wie es oben steht, die Metallmischung in einer noch drin befindlichen Patrone gleicht der im gefundene Projektil).

    Es schreit eigentlich danach, daß der Schuß von Ursache in den Boden ging, und der Beamte mit der Nummer ST325 so unglücklich war mit dem Querschlägerfragment am Hals, daß man entschieden hat, daß Ursache auf ihn geschossen hat.

    Da könnte ein Richter mal dezent nachfragen, ob die Delle am Helm auch anders entstanden sein kann. Aber je weiter der SEK-Schuß an den Anfang des Zeitablaufs rückt, desto weniger Not bleibt in der Notwehr übrig. Aber damit wird A.Ursache dann halt leben müssen, wenn er das SEK mit der Waffe in der Hand empfängt. Hätte er seinen eigenen kleinen Staat am Amazonas gegründet, wäre ihm viel erspart geblieben 😛

  3. In einem Video eines SEK-Beamten haben die Ursache-Anwälte eine bemerkenswerte Beobachtung gemacht.

    „Als Spiegelbild im Wasser des Pools“, so der Potsdamer Rechtsanwalt, sei während der letzten Sekunden vor dem Schusswechsel der Mann zu sehen, den Polizeibeamte im Zeugenstand bisher stets als „unbekannte männliche Person“ bezeichnet hatten. Dieser Mann war von Mitgliedern des SEK teilweise als Begründung dafür angeführt worden, dass sie den Schusswechsel nicht hatten beobachten können. Sie hätten, hieß es unisono, in den fraglichen Sekunden nicht auf Adrian Ursache, sondern auf den Unbekannten geschaut.
    „Jetzt musst du mich auch erschießen, weil ich gesehen habe, was ihr gemacht habt“

    Die Verteidigung nun glaubt, den Mann in der Lederjacke identifiziert zu haben, der nach den Videobildern zudem die gesamte Schießerei aus nur vier Metern Entfernung beobachtet habe. Magerl zitiert aus dem Videoband: „Nach den Schüssen sagt der Mann zu dem SEK-Beamten mit der Videokamera: Jetzt musst du mich auch erschießen, weil ich gesehen habe, was ihr gemacht habt.“

    Dennoch sei der Betreffende im Ermittlungsverfahren gegen Adrian Ursache nie als Zeuge gehört worden. Ebensowenig habe er in den – inzwischen eingestellten – Ermittlungsverfahren gegen die beiden Schützen aus den Reihen des SEK ausgesagt. „Das verstößt gegen das Recht meines Mandanten auf ein faires Verfahren.“

    Da auf dem Video zudem zu hören sei, wie der filmende Beamte einem Kollegen mitteilt, dass ein in der Tonspur namentlich genannter Beamter „zuerst geschossen hat, so viel ich gesehen habe“, will die Verteidigung nicht nur den Mann in der Lederjacke als Schlüsselzeugen für das Tatgeschehen hören, sondern auch eine Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen die tatbeteiligten Beamten beantragen. (mz)
    – Quelle: https://www.mz-web.de/29277654 ©2017

    HAMMER HAMMER HAMMER

  4. Also ich hab mir das video angeschaut, und es ist klar zu hören das der dritte Schuss aus einer anderen Waffe kam als die beiden davor und die beiden danach.

  5. Es ist doch völlig egal wer zuerst geschossen hat!
    Die Faktenlage ist eigentlich klar, nur das Verfahren läuft etwas falsch. Unfähigkeit laste ich hier ganz klar Staatsanwaltschaft und Richter an. Eine solche Farce ist in keinem anderen Staat vorstellbar. Da gründet ein Mann seinen Staat, beschimpft und bedroht Beamte, zahlt keine Rechnungen mehr, was letztlich zur Räumung führt. Den Polizeieinsatz hat er eindeutig selbst zu verantworten und provoziert, schon viel früher hätte die Staatsmacht dem Treiben Einhalt gebieten sollen.

    Falls Interesse besteht, ich kann zur Vorgeschichte und der Räumung ein paar Infos liefern. 😉

      1. Ursache hatte bereits Jahre vor dem Termin mit dem Gerichtsvollzieher zu tun, musste sogar schon den Offenbarungseid leisten. Wirtschaftlich hat er nichts auf die Reihe bekommen. Zwei Firmen, beide Luftnummern. Jedenfalls kam es irgendwann zur Wandlung, dass er nunmehr der deutschen Gesetzgebung nicht mehr unterliege, BRD-GmbH, keine Person sondern Mensch, der ganze Kram.
        In dieser Phase schoß er sich auf den Gerichtvollzieher als Feindbild Nr.1 ein, baute seinen YouTube Kanal auf und gewann Anhänger. Ein sprachliches Talent kann man ihm nicht absprechen und es gibt genug Leichtgläubige, die auf seine vermeintlich einfachen Antworten abfuhren.
        Ich weiß nicht ab man die Videos noch irgendwo findet, aber er trat darin mehr als selbstsicher und sehr arrogant auf, beleidigte und beschimpfte Polizei und Justizmitarbeiter.
        An ein Video erinnere ich mich sehr gut: Die Polizei hatte auf der B2 nahe seinem Haus einen Blitzer aufgebaut (machen die dort öfters). Ursache stellte sein Auto einfach an der Straße ab, ging auf die Polizisten mit dem Handy filmend los und belegte sie vom Feinsten und die beiden „Helden“? Tja außer der Ansage, er solle sein Auto dort wegfahren, da er im Halteverbot steht und er solle aufhören mit filmen, passierte nichts. Den folgenden Videos merkte man auch eindeutig eine Steigerung der Aggressivität und des Auftretens von Ursache an. Dies wurde auch vom Amtsgericht in Zeitz beobachtet, da ja bereits die Räumung anstand, versuchte man bereits in dieser Phase eine psychologische Untersuchung anzuregen. Die zuständigen Stellen lehnten dies ab.
        Dann kam die „Staatsgründung“ und Ursache schraubte seinen Briefkasten ab, somit waren offizielle Zustellungen ausschließlich persönlich möglich. Wieder wurde gefilmt, beleidigt und alles in YouTube hochgeladen. Unter anderem fiel hier schon der Passusd, er werde seinen Staat mit Blut und Eisen verteidigen. Dann wurde die Räumung zugestellt. Zur Erklärung: In dem Moment war Ursache nicht mehr Eigentümer des Hauses. Die Versteigerung war durch.
        Nach dieser Zustellung folgten zwei krasse Aktionen. Ursache bekam vermutlich übers KfZ Kennzeichen die Privatadresse des Gerichtsvollziehers heraus, ließ in von ein paar seiner Schergen besuchen, die dort Drohschreiben hinterließen, ein paar Tage später erschien ein Video, in dem der Gerichtsvollzieher mit privater Anschrift gezeígt wurde. Ursache kündigte an, den Gerichtsvollzieher abschlachten zu wollen, er würde in seinem Blut liegen und verrecken und das gleiche drohe jedem, egal ob Frau, Kind oder Schwangere, die es wagen würden seinen Staat zu betreten. Auch nach diesem Video erfolgte keine psychologische Untersuchung oder Unterbringung, da die zuständigen Stellen keinen Handlungsbedarf sahen.
        Derweil scharte Ursache immer mehr Anhänger um sich, was darin gipfelte, dass vielleicht hundert Leute am Vorabend der Räumung versammelt waren, um eben diese zu verhindern. Derartige Belagerungen kennt man bisher nur von der linken Szene. Polizei und Justiz veranstalteten wohl jede Menge Planungen und Besprechungen, doch erst am Tag der Räumung wurde diese wegen Sicherheitsbedenken durch die Polizei abgesagt. Anhänger hatten wohl teilweise ihre Kinder mit und veranstalteten dort eine Art Happening. Entsprechend feierten sie ihren Sieg , wieder mit Videos, als der Tag der Räumung verstrich. Unwissend, dass der Räumungstermin keine Verhandlung ist, sondern lediglich die Frist zum freiwilligen Ausziehen und für Rechtsmittel begründet. Entsprechend vorgewarnt, durch die Videos, die aufgestachelten Anhänger und das Wissen der Polizei, dass er sich eine Waffe besorgt haben soll, wurde der Einsatz als Überraschungsakt geplant und die Mannschaftsstärke entsprechend angepasst. Gleichzeitig hatte die Polizei noch Haftbefehle vom Gerichtsvollzieher bekommen, da Ursache den neuen Offenbarungseid verweigert hatte.
        Am Tag nach der offiziell angekündigten Räumung rückte die Polizei an. Aufgabe war die Verhaftung Ursaches mit den zivilen Haftbefehlen und die Sicherung der Räumung.
        Dann ging es recht schnell.
        Ursache kam wohl, als er merkte, dass es losging aus der Garage, in der er sich nachts verschanzt haben soll gestürmt, mit der Waffe in der Hand, dann fielen mindestens 4 Schüsse.

        Ich finde es angesichts der Vorgeschichte müßig, darüber zu streiten, wer zu erst geschossen hat. Meiner Meinung nach hat Ursache einen Mord angekündigt, geplant und war bereit, diesen durchzuführen.

        Falls Fragen sind, bitte!

        P.S. im Bezug auf die Reichsbürgerbewegung lässt mich der Verdacht nicht los, dass selbige vom Staat erfunden wurde um die ganzen alternativen Medien zu diskreditieren. So bescheuert kann man gar nicht sein, sich den ganzen Müll auszudenken. Verdächtig ist auch, dass nationale oder rechtsalternative Seiten und Bücher sofort gelöscht, vom Markt genommen oder gebannt werden, der Reichsquatsch aber unbehelligt bleibt. Bei Amazon werden die Bücher von Sellner oder Pirincci nicht mehr verkauft aber der Müll vom Schrang, dessen Inhal ja eindeutig gegen den Staat und die bestehende Ordnung ist, komisch, oder!?

        Grüße aus der Elsteraue

        1. Das ist doch mal eine deutliche
          Ansage, und klar sind diese Reichsbuerger und Staatenlosen allesamt Spinner.
          Dazu gehoert ja auch der Michael Grawe vom Kulturstudio.
          Grins.

          Den Adrian musste man entschaerfen, der war gemeingefaehrlich, und das haette schon viel viel frueher passieren muessen. Da sind wir uns einig.

          Besser waere es gewesen, den Irren ausserhalb abzufangen, ebenso beim Wolfgang Plan haette man dann Tote vermieden. Das „auf die Kacke hauen“ mit SEK etc. war voellig unnoetig und imo ein Fehler.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert