Dieser Blogeintrag wurde Ende September beim Heerlager der Heiligen veröffentlicht.
Man soll nicht mehr „Morgenthau-Plan“ sagen,…
…teilt uns der jüdischstämmige Journalist Alan Posener von der „Welt“ mit.
„Es sollte sich für einen Deutschen im 21. Jhdt verbieten, im Zusammenhang mit dem ökologischen Umbau der Gesellschaft von „Morgenthau“ zu faseln.“ schreibt er und bezieht sich damit auf eine Bemerkung von Patti Christian Lindner, FDP.
Manche kritisieren mich für FAZ-Interview und stellen sogar eine Analogie zu Nazi-Propaganda her… absurd. Das zeigt Debattenklima, in dem alles, was einem in der Sache nicht passt, moralisch diskreditiert werden soll! Damit sich alle eine Meinung bilden können, hier Kontext. CL pic.twitter.com/GCqoUsaQqF
— Christian Lindner (@c_lindner) September 26, 2019
Und warum nicht? „Seit der Ersterwähnung durch Goebbels dient diese Vokabel der Mobilisierung antisemitischer Ressentiments.“
Also, Herr Posener, wer weiß schon, was Göbbels dazu gesagt hat? Und vor allem: Wen interessiert es?
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Aber man sieht, wie unterschiedlich die Leute ticken: Mich hat die Religionszugehörigkeit Morgenthaus nie interessiert, zumal Roosevelt (und später Churchill) den Plan ja unterstützt haben.
Allerdings soll sogar der Schlächter und Massenmörder Churchill eigentlich gegen den Plan gewesen sein. Aber die Amis hätten auch ihre Kredite an GB stoppen können…
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Nachdem der Plan der amerikanischen Öffentlichkeit bekannt wurde und auf heftige Ablehnung stieß, wollte auch Rossevelt nichts mehr davon wissen: „Ich habe so etwas nicht genehmigt. Ich bin sicher, dass ich das nicht getan habe. … Ich erinnere mich überhaupt nicht daran“
Alan Poseners ulkiger Kommentar zu alledem: „Der Morgenthau-Plan war ein Gedankenspiel. Mehr nicht. Er wurde in der Tat nie offizielle Politik.“
Genau, Herr Posener, die Konferenz von Quebec hat es nie gegeben. Genausowenig wie Bielefeld.
Posener: „Weil er (der Plan J.R.) unrealistisch war. Wurde aber – und wird – immer als bösartig hingestellt, was er nicht war.“
So verdrängt jeder auf seine Weise. Der arme Morgenthau. So mißverstanden.
Von den bösen Antisemiten.
So ein böser Antisemit muß dann ja der US-amerkanische Außenminister Cordell Hull gewesen sein: „In den Vereinigten Staaten argumentierte Hull, dass Deutschland nichts als Land bleiben würde, und nur 60% der Deutschen könnten von dem Land leben, was bedeutet, dass 40% der Bevölkerung sterben würden.“
Die Zitate sind echt: https://en.wikipedia.org/wiki/Morgenthau_Plan
Und wieder mal wird deutlich, wie die Geschichstklitterung beim Springer-Propagandakonzern betrieben wird.
Was mich da interessieren würde ist die Rolle des Holocausts im Morgenthau-Pamphlet von 1944. Ist der der Grund für dessen (und die des Aussenministers) Vernichtungs-Phantasien gegen die Deutschen, oder kommt er im Gegenteil gar nicht darin vor?
Und falls nicht, warum nicht?