In einer gelenkten Demokratie wie der BRD unterscheidet sich die veröffentlichte Meinung von der öffentlichen Meinung, oder anders: Mittels Propaganda in den Leitmedien wird die Regierungsmeinung mittels des Vehikels „veröffentlichte Meinung“ zur öffentlichen Meinung.
Das ist nichts Neues, das war schon immer so. Das gilt weltweit, nicht nur in Deutschland.
Wie das läuft, und wer dahintersteckt, das schildert dieses Buch:
Ulfkotte ist ein Insider, 17 Jahre FAZ, danach bei Springer gewesen, sehr viele Länder besucht, sehr viel „Lohnschreibe“ getätigt, wie er selbst schreibt. Immer, so schreibt er, sind die Geheimdienste involviert, wenn Journalisten Auslandsreportagen vor Ort recherchieren, und nicht wenige seiner Kollegen seien selbst Geheimdienst-Quellen oder gar Informanten.
Ulfkotte hatten wir schon einmal beim Fall Uwe Barschel, und auch zum BND hat er ein Buch geschrieben:
Der BND steuert die Medien, Teil 2, Ulfkotte und der BND
Ulfkotte ging auf das Angebot ein:
Von der Ansprache durch den Bundesnachrichtendienst informierte der FAZ-Redakteur unverzüglich die Herausgeber der Zeitung. Die rieten, sich die Pullacher Vorschläge zum gelegentlichen Zusammenwirken erst einmal anzuhören. Auch die Chefredaktion hatte volle Kenntnis von Ulfkottes Beziehungen zum BND und bestand auf sauberen Verhältnissen.
Im aktuelle Buch Ulfkottes erzählt er ein wenig mehr: Wie Professoren geeignete BND-Kandidaten zu Tagungen schleusen, was man dort dann verdiente, als Student, und wie das Rekrutierungswesen der Geheimdienste funktioniert, an Unis.
So ähnlich machen es die Engländer auch, wenn Professoren in Oxford den dortigen Diensten „gute Leute“ empfehlen, und in den USA läuft es wohl ähnlich ab.
Viel entscheidender seien jedoch „Netzwerke des Imperiums“, also Atlantikbrücke, German Marshall Fund, German Council of foreign relations etc, auch die Bilderberger kommen vor, alles hochgradig Geheimdienst-durchsetzt, CIA und andere, und dort finde die Bindung der Leitmedienhengste, er nennt sie Alpha-Journalisten, an das Imperium USA statt. Der BND sei da nur Handlanger, entschieden würde nicht dort, auch nicht in Berlin, sondern in Washington.
Geheimdienste führen kein Eigenleben ausserhalb der Kontrolle der Regierungen. Nur ausserhalb der Demokratie stehen sie, checks and balances gibt es nicht, also sind sie unkontrollierbar für Abgeordnete und Justiz. Aber immer sind sie Werkzeuge der jeweiligen Regierung.
Aus dem Vorwort:
Wie können Sie als Leser sicher sein, dass meine nachfolgenden Ausführungen nicht erlogen sind? Erstens nenne ich Namen, Firmen, Zeit und Orte. Und ich habe Hunderte Fußnoten mit weiterführenden Quellenangaben. Wenn auch nur eine winzige Kleinigkeit nicht stimmt, dann wird man mich verklagen. Zweitens darf ich mich mit jenem journalistischen Ritterschlag rühmen, den man nur bekommt, wenn man in der Vergangenheit ganz sicher die Wahrheit berichtet hat: Hausdurchsuchungen wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat. Die bekommt man nicht, wenn man lügt. Die bekommt man, wenn man etwas mitteilt, was die Bevölkerung nicht erfahren soll. Und ich bin wahrscheinlich (leider) jener deutsche Autor, der wegen seiner beruflichen Tätigkeit bislang die meisten Hausdurchsuchungen hatte. Sozusagen wegen wahrhaftiger Berichterstattung immer wieder staatlich geadelt.
Eine weitere wichtige Bemerkung vorab: In den nachfolgenden Kapiteln ist zwar häufig die Rede von »den« Journalisten. Aber damit sind keineswegs die vielen anständigen und seriösen, schlecht bezahlten und viel arbeitenden freien oder festangestellten Redakteure gemeint, welche mit großem Engagement an den Idealen und Werten der Pressefreiheit festhalten, unentwegt gut recherchierend Missstände aufdecken und wahrhaftig berichten wollen. Sie werden trotz ihres Einsatzes zu einem großen Teil nach und nach ihren Job verlieren.47› Hinweis
In diesem Buch geht es vor allem um jene, die eine Stufe darüber schweben und abgehoben von uns Bürgern sich gemein machen mit den Eliten, mitunter sogar korrumpiert sind und sich für Gefälligkeitsberichterstattung schmieren lassen. Aber wie funktioniert diese Manipulation eigentlich?
Und wie das funktioniert, nämlich mit gesponserten Dienstreisen, mit Geschenken, mit VIP-Behandlung im Ausland, und was dahinter steckt, und wer dahinter steckt, das ist Thema des Buches.
Ausführlich stellt Ulfkotte die Netwerke der Transatlantiker vor, immer wieder eigene Erlebnisse einstreuend, und bedient sich derselben Quellen, die auch „DIE ANSTALT“ satirisch aufgriff.
Haben wir hier:
Wer regiert uns wirklich? Teil 2
Joffe von der ZEIT is not amused, als Altbundeskanzler Schröder ein heikles Thema anspricht: Angriffskriege der NATO gegen Jugoslawien und gegen den Irak. Der Herausgeber der ZEIT bekommt regelrecht Schnappatmung, möchte Schröder stoppen, aber der lässt das nicht zu:
Ekliges Blatt, diese ZEIT, schon Gräfin Dönhoff sei Mitbegründerin der Atlantikbrücke gewesen, verrät Ulfkotte, und Kissingers Busenfreund Helmut Schmidt sei auch „in diesem Verein gewesen“… auch heutzutage glänzt die Zeit durch NSU-Gedöns, streng auf Regierungslinie, aber das sind spiegel und sueddeutsche genauso.
Ulfkotte ist FAZ-Insider und hat da so Einiges zu enthüllen, das liest sich interessant. Er neigt zu reisserischen Passagen, mag das Wort „Scheisse“, und auch Springer hat er gefressen… insbesondere den Diekmann.
Leider neigt er auch zum Gedöns:
Was schert uns Günter Jauch? Jauch ist für Bespasser für Doofe… und der Stern ist doch bitte ebenfalls Tinnef. Den SS-Nannen erwähnt Ulfkotte auch… wenn er sich über Journalistenpreise lustig macht. Das gefällt. Lohnschreiber vergeben Preise an Lohnschreiber, meint er dazu. Ganz schlimm sei das beim Hans-Joachim Friedrichs-Preis, einfach nur peinlich.
Diekmann und Joffe sind relevant als Meinungsmacher, schon klar, aber da ist einfach zuviel Gedöns mit drin:
Na ja… begeistert hat mich das Buch nicht gerade, es enthält zuwenig Relevantes. Für das BRD-Normal-Schaf dürfte es ein Hammer sein, auch das ist klar. Die Schafe werden es allerdings nicht lesen, wenn doch, dann nicht verstehen, und auch nicht glauben.
Kornelius’ letzte Kommentare erwecken den Eindruck eines beleidigten Auftragsschreibers, der realisiert, dass er vielleicht aufs falsche Pferd gesetzt hat. Mit den wachsenden außenpolitischen Spannungen zwischen Deutschland und den USA dürften nicht nur die Cocktailempfänge und Preisverleihungen auf der anderen Seite des Atlantiks abnehmen. Sie werden in der deutschen Elite auch weniger geschätzt.75
75: Zitiert nach https://www.wsws.org/de/articles/2014/07/15/korn-j15. html
Die amerikanische Kanzlerin Merkel hat keinen Zoff mit ihrem Dienstherrn. Und wer ist wsws.org? Die Weltsozialisten-Site… Ulfkotte, geht’s noch? Völlig irrelevant.
Um ein gutes Buch zu erhalten, müsste man ca. die Hälfte streichen, und die andere Hälfte mit brauchbaren Links überarbeiten.
Das hier ist gut:
Erstaunlich, dass ihn niemand verklagt hat.
Ende Teil 1